Taubes, Susan: Die Korrespondenz mit Jacob Taubes 1950-1951
Hrsg. und kommentiert von Christina Pareigis. Unter Mitarbeit von Almut Hüfler. Die Edition umfasst den Briefwechsel der Philosophin und Schriftstellerin Susan Taubes mit ihrem Ehemann Jacob Taubes, ergänzt durch einen kommentierenden Beitrag der Herausgeberin. Die 128 vorwiegend in ihren Originalsprache Englisch abgedruckten Briefe entstanden innerhalb eines halben Jahres, in dem die damalige Philosophiestudentin und der angehende Research Fellow räumlich voneinander getrennt lebten (in New York und Jerusalem) und thematisieren neben Privatem u.a. Fragen nach der Heideggerschen und Hegelschen Philosophie, Gnosis und Kabbala, sowie Judentum und Christentum. - Die Serie der Briefe datiert vom 15. September 1950 bis zum 25. Februar 1951. Sie ist erweitert um einen nicht abgeschickten Briefentwurf aus dem Vorjahr, den Susan kurz nach der Hochzeit geschrieben hat, einen Brief, den sie im Juli 1951 während eines Venedig-Aufenthaltes schrieb und zwei Briefe von ihr an andere Adressaten (Hugo Bergman, Gershom Scholem). Die Briefe sind durchgehend nummeriert; im chronologischen Verzeichnis sämtlicher abgedruckter Briefe folgen der Briefnummer ein Sigel, das Aufschluss über Absender und Empfängeradresse gibt, sowie das Briefdatum. Beischriften von Susan Taubes' Vater Sandor S. Feldman zu einzelnen Briefen werden ebenfalls wiedergegeben. Die Briefe werden in ihrer Originalsprache abgedruckt und nicht übersetzt, weil nur so der persönliche Duktus und das mehrsprachige Idiom der Briefschreiber dokumentiert werden kann. Der Briefwechsel ist das Zeugnis einer intellektuellen Auseinandersetzung, in der es hauptsächlich um religionsphilosophische Fragen und Lektüren geht, in die persönliche Reflexionen und Mitteilungen eingestreut sind. Neben Privatem werden in ihnen Fragen nach der Heideggerschen und Hegelschen Philosophie, Gnosis und Kabbala, sowie Judentum und Christentum thematisiert, eng verknüpft mit der Auseinandersetzung um das Verhältnis zwischen jüdischem Exil und deutscher Philosophie nach 1945. Der Leser erhält so Einblicke in die intellektuellen und kulturellen Netzwerke in den USA und Israel der fünfziger Jahre, die exemplarisch für die intellektuelle Geschichte von Kriegs- und Nachkriegszeit sind. Zu den besonderen Merkmalen der Korrespondenz gehören zudem der Wechsel bzw. die Verwobenheit vom Duktus des Mündlichen mit literarischem bzw. philosophischem Zitat, privater Mitteilung und intellektueller Debatte, religiöser Symbolsprache und Alltagssprache. 368 Seiten mit 14 Tafeln, gebunden (Schriften von Susan Taubes; Band 1.1/Wilhelm Fink Verlag 2011) leichte Lagerspuren