
Rahmenbrüche, Rahmenwechsel
Hrsg. von Uwe Wirth, unter Mitarbeit von Julia Paganini. Mit Beiträgen von Aleida Assmann, Jan Assmann, Claudia Benthien, Marcus Burkhardt, André Eiermann, Björn Ganslandt, Sønke Gau, Annette Gilbert, Saskia Henning von Lange, Ludwig Jäger, Marie Lottmann, Thomas Meinecke, Claudia Öhlschläger, Mirjam Schaub, Alex Silber, Beat Suter, Uwe Wirth, Irmgard M. Wirtz und Tim Zulauf. 19 Beiträge nähern sich der Thematik des 'Rahmens' aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Der Begriff des Rahmens hat in den letzten Jahrzehnten in unterschiedlichsten Kontexten Konjunkturen erlebt: in der Anthropologie und der Soziologie als kontextsensibler Handlungsrahmen (Goffman), in den Theaterwissenschaften als Inszenierungsrahmen (Fischer-Lichte), in der Literaturwissenschaft als paratextuelle Rahmung (Genette), in der Linguistik als kognitiver Repräsentationsrahmen respektive als Skript (Minsky) und, nicht zu vergessen, in der Kunstwissenschaft als Bildrahmen (Stoichita). Dabei steht jede 'Aufmerksamkeit für Rahmungen' (Luhmann) zunächst in einem Spannungsverhältnis zwischen einem Interesse für explizite, materielle und insofern sichtbare Formen der Rahmung einerseits und einem Interesse für implizite, konzeptionelle, sprich stillschweigend vorausgesetzte Interpretations-Rahmen andererseits. Darüber hinaus geht es aber auch, um die Frage, inwiefern die Differenz zwischen dem Außerhalb und dem Innerhalb des Rahmens als statische Grenze zu deuten ist, oder aber, mit Derrida, als parergonale Dynamik, die bei textuellen, theatralen und pikturalen Rahmungsprozessen 'von einem bestimmten Außenher, im Inneren des Verfahrens mitwirkt'. - Aus dem Inhalt: Uwe Wirth: Rahmenbrüche, Rahmenwechsel. Nachwort des Herausgebers, welches aus Versehen des Druckers zu einem Vorwort gemacht wurde. - Jan Assmann: Sakramentale Ausdeutung. Rahmenbedingungen magischer Sprache im Alten Ägypten. - Ludwig Jäger: Reframing. Rahmenbrüche und ihre transkriptive Bearbeitung. - Claudia Öhlschläger: Erzählte Rahmen: Realismus als Problem. - Irmgard M. Wirtz: Autobiographische Rahmenwechsel: Thomas Bernhard und Urs Widmer. - Aleida Assmann: Rahmungen und Rahmenbrüche in den Installationen Boltanskis. - Saskia Hennig von Lange: Das Innerste ist außen. Von der Durchlässigkeit spätmittelalterlicher Rahmen. - Mirjam Schaub: "Larger than life?!" Zwei berühmte Unterscheidungen (Kunst/Nichtkunst und Leben/Kunst) geraten ins Wanken. Lässt sich der Rahmen unserer Kunsterfahrung überhaupt noch sprengen in Zeiten eines ubiquitär gewordenen Kunstraums wie -begriffs? - Tim Zulauf: "Die Zeitschrift in der Rahmenhandlung" - Tim Zulauf im Gespräch mit Sønke Gau. - Tim Zulauf/KMUProduktionen: Dokumentarteil und Bilderseiten zum Projekt "Die Zeitschrift in der Rahmenhandlung". - Die Zeitschrift in der Rahmenhandlung - Eine installative Dramatisierung der Ausstellungsräume von Les Complices. - Annette Gilbert: Leere Rahmen. Das Unsichtbare des Sichtbaren sichtbar machen. - Björn Ganslandt: Typographische Rahmenbrüche. - André Eiermann: "Was geht hier eigentlich vor?" Rahmenwechsel und Rahmenbrüche in White Cube und Black Box. - Claudia Benthien: Performed Poetry: Situationale Rahmungen und mediale "Über-Setzungen" zeitgenössischer Lyrik. - Marcus Burkhardt: Digitale Möglichkeitsräume: Rahmungsprozesse diesseits des Notwendigen. - Beat Suter: Boundary Breaker. Rahmenbrüche in Videogames. - Marie Lottmann: Design und Differenz: Rahmen und Brüche in Science-Fiction-Serien . - Rahmen/Wechsel/Brüche. Ein Gespräch mit Thomas Meinecke. - Alex Silber Company: GENESIS - BLAUMACHEN. 400 Seiten mit etwa 70 meist farbigen Abb. sowie 24 teils farbigen Tafeln, broschiert (Wege der Kulturforschung; Band 4/Kulturverlag Kadmos 2013) leichte Lagerspuren