
Kang, Yong-Soo: Nietzsches Kulturphilosophie
In ihrer Auseinandersetzung mit Nietzsches Kulturphilosophie stellt die Studie sich dem Problem, wie eine Kultur entwickelt werden kann, welche die negativen Nebenwirkungen der Moderne überwindet. Dabei gliedert sie sich in fünf Kapitel: I. Moderne und Kultur; - II. Verinnerlichung; - III. Disziplinierung; - IV. Exkurs zu Adorno: Kulturindustrie; - V. Bemühung um höhere Kultur. Nietzsche, M. Foucault und Th. W. Adorno treten als Bezugspunkt hinzu, so dass Nietzsches Problem der Leibvergessenheit der Moderne mit Blick auf Foucaults Analyse der Disziplinierung des Leibes und Th. W. Adornos Theorie der Verdinglichung und der Ichschwäche erörtert wird. In der Erforschung der Eigendynamik der Kultur beachtet die Arbeit die Rückwirkung auf die Gesellschaft und ihre Funktion im Spannungsfeld zwischen dem Individuum und der Gesellschaft. Denn in der Kulturphilosophie geht es nicht bloß um die Bewunderung der geistigen Beschaffenheit, Sprache, Religion Kunst usw., sondern um den gesellschaftlichen Prozess des Übergangs vom Tier zum Menschen. Vor diesem Hintergrund werden folgende Themen behandelt: Nietzsches Begrifflichkeit, seine Anthropologiekritik, seine Massenkulturanalyse im Vergleich zu Adorno und seine neue Konzeption der Hoch-Kultur. Nietzsches Kulturkritik wird in die Problematik einer radikal rationalitäts- und herrschaftskritisch angelegten Theorie der Moderne einbezogen. Der Verfall der modernen Kultur ist vor allem auf ihre Verwissenschaftlichung und Politisierung zurückführbar. Die Begrifflichkeit seiner Kulturkritik entspringt einer lebensphilosophischen Orientierung. Ziel ist die Entwicklung einer Hermeneutik der Leiblichkeit, um auf dieser Grundlage eine Leibkultur zu entwickeln. Folgerichtig kulminiert die vorliegende Arbeit in einem Schlußkapitel über Leibverstehen und Leibbildung. 192 Seiten, broschiert (Epistemata. Reihe Philosophie; Band 366/Königshausen & Neumann 2003) leichte Lagerspuren