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Deutsche Geschichte in deutschen Geschichten der neunziger Jahre

Garbe, Joachim: Deutsche Geschichte in deutschen Geschichten der neunziger Jahre

War mit dem 3. Oktober 1990 die Nachkriegszeit in Deutschland endgültig beendet? Garbe zeigt, wie deutsche Autorinnen und Autoren sich in den neunziger Jahren in ihren erzählenden Werken mit der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts auseinandersetzen. Unter anderen geht es um Werke von Marion Titze, Brigitte Burrneister, Irina Liebrnann, Monika Maron, Peter Schneider, Ulrike Kolb, Judith Kuckart, Alexander Häusser, F.C. Delius, Helga Schubert, Klaus Schlesinger, Bernhard Schlink, Ludwig Harig, Ulla Berkéwicz, Marcel Beyer, Michael Krüger, Sigmar Schollak, Ruth Klüger, Laura Waco, Barbara Honigmann, Maxim Biller, Wolfgang Promies, Botho Strauß, Martin Walser und Dieter Forte. - Wenn man deutsche erzählende Literatur der neunziger Jahre betrachtet, dann muss die Frage, ob mit dem 3. Oktober 1990 die Nachkriegszeit in Deutschland endgültig beendet war, verneint werden. Auf der Suche nach einer individuellen und gesellschaftlichen Standortbestimmung wenden sich Autorinnen und Autoren der deutschen Geschichte zu: sie blicken auf das zwanzigste Jahrhundert zurück und stellen die alte Frage: Wie hat es eigentlich zu all dem kommen können? Immer wieder stößt man in diesen Jahren auf Äußerungen, die erkenne lassen, wie wichtig die Deutung der Vergangenheit für die Gestaltung der Zukunft erscheint. Die Arbeit untersucht, welchen Anteil Werke der erzählenden Literatur an diesem Prozess haben. Die engen Grenzen, die sich dem Historiker stellen, wenn er nicht der Unwissenschaftlichkeit geziehen werden will, existieren für den Literaten nicht. Der Autor, der in seinem Werk Historisches verarbeiten will, hat die Freiheit "Geschichte zum Tanzen zu bringen", er wird sich vielleicht an die Forschungsergebnisse von Historikern halten, ist aber in seinem Umgang mit Historie an keine Grenzen gebunden. Der Schriftsteller fragt möglicherweise viel radikaler als der Historiker, und da er sich bewusst ästhetischer Mittel der Gestaltung bedient, kann er in seinem Werk etwas erreichen, dessen sich der Historiker enthalten muss: "die bekannten Etikettierungen abzureißen, die kulturellen Übereinkünfte aufzulösen, ein Erschrecken wiederherzustellen, das in den Hunderttausenden von Büchern, welche die Bibliotheken füllen, längst zur Ruhe gekommen ist". In sieben Kapiteln werden Prosawerke, die zwischen 1990 und 1998 von deutschen Autoren veröffentlicht wurden, im Kontext der in der vergrößerten Bundesrepublik stattfindenden historischen Fachdiskussion und des gesellschaftlichen Diskurses insgesamt untersucht. Die Auswahl aus der riesigen Zahl der jedes Jahr veröffentlichten Werke der erzählenden Literatur erfolgte zunächst nach zwei Kriterien: erstens, dass deutsche Geschichte in irgendeiner Form Teil des Erzählten ist, und zweitens, dass das Historische im Werk dem Interesse einer Deutung oder Orientierung im gesellschaftlichen Prozess folgt. 284 Seiten, broschiert (Königshausen & Neumann 2002)

Bestell-Nr.: 125756
Gewicht: 452 g
Sprache: Deutsch
Sachgebiet: Literatur nach '45
ISBN: 9783826021688
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