Ehrhardt, Wolfgang: Das Akademische Kunstmuseum der Universität Bonn unter der Direktion von Friedrich Gottlieb Welcker und Otto Jahn

Mit einem Geleitwort von N. Himmelmann. Der Band behandelt die Gründung des Museums und seine Entwicklung unter den Direktoren F. G. Welcker und O. Jahn von seiner Gründung 1819 bis zum Tode Jahns 1869. - Das 1819 gegründete Museum nahm seinen Ausgang von Abgüssen klassischer Skulpturen und ist auf diesem Gebiet heute eine der größten Sammlungen der Welt. Schon früh schloss sich die Erwerbung von antiken Originalen an, deren Bestände zu einer systematischen Übersicht über die verschiedenen Bereiche der materiellen Kultur des Altertums ausgebaut wurden. Sich mit der Geschichte des Museums zu beschäftigen, schien aus mehreren Gründen lohnend. Es handelt sich um eine programmatische Gründung des Klassizismus, die auf wissenschaftliche und ästhetische Vorstellungen der Zeit sowie speziell auf Motive der preußischen Kulturpolitik ein interessantes Licht wirft. Die Wirkung der Sammlung ist aus der deutschen Geistesgeschichte des 19. Jahrhunderts nicht hinwegzudenken. Herausragende Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts wie Karl Marx, Jacob Burckhardt und Friedrich Nietzsche haben als Bonner Studenten hier ihre ersten Eindrücke von klassischer Kunst erhalten. Die Funktion des Abgusses in der Neuzeit gegenüber der Antike spiegelt eine wesentliche, sonst kaum so deutlich hervortretende Seite des modernen idealistischen Kunstbegriffs und ist erhellend für das Verständnis unseres zeitgenössischen Reproduktionswesens. In der Bonner Sammlung haben sich mehr als anderthalb Jahrhunderte Wissenschaftsgeschichte auf dem Feld der klassischen Archäologie niedergeschlagen. 208 Seiten, Leinen (Abhandlungen der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften; Band 68/Westdeutscher Verlag 1982) leichte Lagerspuren