Despinis, Georgios I.: Hochrelieffriese des 2. Jahrhunderts n. Chr. aus Athen
Für das Deutsche Archäologische Institut, Athenische Abteilung hrsg. von Klaus Fittschen. Mit dem unvollendeten Manuskript einer Forschungsarbeit von Margarete Bieber über die Hochrelieffriese und mit Briefen von E. Reisch, A. Brückner, L. von Sybel, R. Delbrück, P. Wolters, R. Heberdey, J. Keil, C. Robert und H. A. Thompson im Anhang. Der Band widmet sich einer Gruppe von Fragmenten, die attischen Hochrelieffriesen der mittleren Kaiserzeit zugeordnet werden. Auf eine analytische Beschreibung in Katalogform folgen Kapitel mit Untersuchungen zu den technischen Merkmalen der Fragmente, zu Typologie und Ikonographie der dargestellten Figuren, Problemen der Deutung und Datierung sowie zur Frage nach der Werkstatt und nach den Monumenten, zu denen die Hochrelieffragmente gehört haben. Die ersten Gruppierungen hatte schon Alfred Brueckner am Ende des 19. Jahrhunderts in den Magazinen des Nationalmuseums zusammengestellt. Brueckner vermutete, dass die Fragmente dem Phaidros-Bema im Dionysostheater zu Athen angehört haben müssen, und zwar von den fehlenden Platten der linken Hälfte stammten. Der Autor fügt weitere Fragmente hinzu, die er in Athen im Akropolismuseum, im Magazin der Hadriansbibliothek sowie in Museen des Auslands ausfindig machen konnte. Für die attische Kunst der mittleren Kaiserzeit eröffnen sich durch die umfassende Untersuchung neue Perspektiven. Seine Monographie widmet Despinis dem Andenken an Margarete Bieber, die eine Untersuchung des Theaterfrieses und verwandter Denkmäler 1911/1912 begonnen hatte. Sie wollte sie ausführlich publizieren und eine neue Interpretation zu ihnen vorlegen. Wegen ihrer Vertreibung aus Deutschland konnte sie das Thema jedoch nicht abschließen. Das unvollendete Manuskript hat sich erhalten und ist auf verschlungenen Wegen in die Hände von Georgios Despinis gelangt. Ihr Manuskript wird in diesem Buch im Anschluss an seine eigenen Untersuchungen vorgelegt. Die Arbeit von Margarete Bieber und ihre Fortsetzung durch Georgios Despinis stellen also zugleich ein Stück Forschungsgeschichte des 20. Jahrhunderts dar. XXII,217 Seiten und 91 Tafeln, Großformat, Leinen (Hirmer Verlag 2003) leichte Lagerspuren