'Schmerz' zum 'Mitsein'

Schäfer, Martin Jörg: 'Schmerz' zum 'Mitsein'

Zur Relektüre Celans und Heideggers durch Philippe Lacoue-Labarthe und Jean-Luc Nancy. Bei Philippe Lacoue-Labarthes Lektüre der Lyrik Celans im Zeichen des heideggerschen Denkens findet sich vorsichtig folgende These angedeutet: Das Versagen der tradierten europäischen Symbolsysteme vor Auschwitz setze einen Schmerzaffekt frei, der - als Art ethischer Imperativ - eine bisher in den europäischen Kulturen unbekannte Kommunikationsweise erfordere. Dieser Band zeichnet Hintergründe, Tragweiten und Konsequenzen dieser Annahme nach: die problematische Patenschaft Heideggers, die von Lacoue-Labarthe übersehene performative Dimension im Schreiben Heideggers wie Celans, Celans Entstellung des Heideggerschen Vokabulars bei seiner Zerstörung der Autonomie der Künste zugunsten einer Hinwendung zum Anderen, Ausblendung und untergründiges Insistieren des Wortes Schmerz im Schreiben Celans wie Derridas, die Verdichtung von Schmerzaffekt und Literarizität zur Grenzerfahrung im Schreiben Lacoue-Labarthes, die Ausbreitung dieser Grenzerfahrung zu einer literarischen Kommunikation als Freude im Schreiben Nancys. Literatur kann solchem Mitsein als ein stets vorläufiges Modell dienen, wo sie ihre literarische Eigenständigkeit aufgegeben hat und sich mit Anderen affiziert. 408 Seiten, broschiert (Epistemata. Reihe Literaturwissenschaft; Band 456/Königshausen & Neumann 2003) leichte Lagerspuren

Bestell-Nr.: 62530
Gewicht: 630 g
Sprache: Deutsch
Sachgebiete: Heidegger | Literatur im 20. Jahrhundert epochenübergreifend | Paul Celan
ISBN: 9783826025204
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