[Stimmann, Hans]: Stimmanns Stadtlektüren
Ausgewählte Texte, Vorträge und Interviews von Hans Stimmann aus den Jahren 2012 bis 2022. Mit einer Einleitung von Michael Mönninger. Hrsg. für den Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin Brandenburg e.V. von Thomas Albrecht, Tobias Nöfer und Rudolf Spindler. Mit Fotoessays von Erik-Jan Ouwerkerk und Andreas Rost. Der Band versammelt 20 Beiträge (18 Texte und zwei Interviews) des einstigen Berliner Senatsbaudirektors und Staatssekretärs für Stadtentwicklung - Stadterkundungen, Kritiken, Beobachtungen, aber auch Polemiken aus Berlin, Lübeck oder Kaliningrad; Analysen der Städtebau- und Architekturentwicklung vor und nach der Jahrtausendwende. - Hans Stimmann, geboren 1941, prägte in drei Legislaturperioden und 15 Amtsjahren von 1991 bis 2006 die architektonischen und städtebaulichen Geschicke Berlins wie kaum ein anderer. Bis heute vermag es der einstige Senatsbaudirektor und Staatssekretär für Stadtentwicklung, die öffentliche Debatte zu beeinflussen. Das lässt sich vor allem auch auf seine einprägsamen Reden und engagierte Publizistik zurückführen. Der Band bietet eine Sammlung seiner Beiträge in verschiedenen Medien. Es sind Stadterkundungen, Kritiken, Beobachtungen, aber auch Polemiken aus Berlin, Lübeck oder Kaliningrad. Die Analysen der Städtebau- und Architekturentwicklung vor und nach der Jahrtausendwende sind jedoch kein Selbstzweck, sondern stets mit einer teils kämpferischer Kritik an den Versäumnissen der Politik oder der Verwaltung von gestern und heute verbunden. Dabei scheut er auch nicht davor zurück, sein früheres "Rechthaben um jeden Preis" heute fragwürdig oder zumindest überdenkenswert zu finden. Jedoch hält Stimmann an seinen urbanen Grundideen fest, die er sich als "Kind der Internationalen Bauausstellung" (Stimmann) zurechtgelegt hat. Zu ihnen gehören das Leitbild der Europäischen Stadt mit bevorzugt steinernen Fassaden sowie die prinzipielle Absage an die Utopien einer Neuerfindung der Stadt. Vehement tritt er für die historischen Stadtmitten ein, weil sie Orte der Erinnerung und kulturellen Kraft sind, und plädiert für einen Städtebau aus einzelnen Parzellen, die jedem Stadtbürger Heim und Ort geben. 191 Seiten mit 9 Textabb., 8 Farb- und 23 s/w-Tafeln, broschiert (Wasmuth & Zohlen Verlag 2022) leichte Lagerspuren