Kulturfaktor Schmerz

Kulturfaktor Schmerz

Internationales Kolloquium in Tokyo 2005. Hrsg. von Yoshihiko Hirano und Christine Ivanovic. 16 Beiträge diskutieren Möglichkeiten und Grenzen des Ausdrucks von Schmerz in der deutschsprachigen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts sowie die Frage nach der Legitimität von Schmerzzufügungen. - Als Mittel der Bestrafung stellt Schmerz bis heute eine legitime Praxis der Kulturisation dar, als Schauspiel sind Schmerzhandlungen Kernereignis einer Vielzahl ästhetischer Darstellungen, deren Spektrum von der antiken Laokoon-Skulptur bis zum zeitgenössischen Horrorfilm reicht. Spätestens seit der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts einsetzenden Laokoon-Debatte gewinnt aber auch die diskursive Bearbeitung der Möglichkeiten und Grenzen des Ausdrucks wie die Frage nach der Legitimität von Schmerzzufügungen Bedeutung weit über den engeren Kontext des Ästhetischen hinaus. In diesem Sinne sucht der Band in einem Querschnitt vornehmlich durch die deutschsprachige Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts Schmerz nicht nur als Leiden des Einzelnen, sondern als einen generell wirksamen Kulturfaktor zu erfassen. Aus dem Inhalt: Y. Hirano: Einführung in den Tagungsband - C. Ivanovic: Peinliche Zeiten, im Allgemeinen und im Besonderen. Vorüberlegungen zum "Kulturfaktor Schmerz" - I. genealogia - T. Pekar: Zur Funktion des Schmerzes in Lessings "Laokoon" - H. Varopoulou: Über Marsyas, besonders bei Heiner Müller - H.-T. Lehmann: Sprachtheater. Zu "Senecas Tod" von Heiner Müller - C. Ivanovic: Versehrt. Die Sprache des Schmerzes in der Dante-Rezeption nach dem Holocaust - II. visio - Y. Koda: Schmerzempfindlichkeit und Körperwahrnehmung im Mittelalter - G. Brandstetter: Clemens Brentanos Poetik des Schmerzes - G. Stumpp: Die Sprache des Schmerzes in E. T. A. Hoffmanns Texten - D. Goltschnigg: "Ich will ein Japaner werden." Heine und der Schmerz - III. meditatio - R. Görner: Gedankenwehen: Schmerz als dionysische Marter. Der Fall Nietzsche - M. Kawanaka: Schmerz und Lust greifen im Selbstquälen aufs innigste ineinander. Pascal, Baudelaire, Nietzsche und Kafka - G. Neumann: Schmerz - Erinnerung - Löschung. Die Aporien kultureller Memoria in Kafkas Texten - K. Omiya: "organloser Schmerz" - IV. repraesentatio - S. Kitagawa: Sinnlosigkeit des Schmerzes - eine philosophische Erfindung - Y. Hirano: "Pain has an element of blank". Der Diskurs des Schmerzes bei Dickinson, Rilke, Hölderlin und Celan - K. Okamoto: Schwellenerfahrung. Die Darstellung des Schmerzes bei Walter Benjamin - M. Reithmann: Das Paradox des Schmerzes im Kontext der Bilderfahrung des Sakralen. Barnett Newman und Mark Rothko. 251 Seiten, broschiert (Königshausen & Neumann 2008) leichte Lagerspuren

Bestell-Nr.: 47115
Gewicht: 437 g
Sprache: Deutsch
Sachgebiete: Kulturwissenschaften | Allg. u. vergleich. Literaturwissenschaft
ISBN: 9783826038013
Lieferzeit: 2-7 Tage*
statt 39,80 €
9,80 €
inkl. MwSt., zzgl. Versand

* Gilt für Lieferungen nach Deutschland. Lieferzeiten für alle anderen Länder finden Sie hier.
Vorheriges Buch Zum Sachgebiet 'Kulturwissenschaften' Nächstes Buch

Neuere Angebote im Sachgebiet Kulturwissenschaften

Kundenlogin:



Passwort vergessen?

Noch kein Kundenlogin?

Ich habe noch kein Kundenlogin und möchte mich registrieren:
Konto erstellen