Hammerstein, Notker: Die Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Band I + II
Band I: Von der Stiftungsuniversität zur staatlichen Hochschule 1914-1950. Band II: Nachkriegszeit und Bundesrepublik 1945-1972. Ein umfassender Einblick in die Geschichte der ersten deutschen Stiftungsuniversität: Von der Gründung 1914 und der frühen Blütezeit in der Weimarer Republik über die tiefe Krise in der Zeit des Nationalsozialismus bis zum Wiederaufbau; von der Etablierung geordneter Verhältnisse in den 1950er Jahren bis hin zur Studentenbewegung und den tiefgreifenden institutionellen Veränderungen der Universität im Jahr 1972. - Im Kaiserreich gegründet war die Frankfurter Universität die einzige auf deutschem Boden, die bürgerlichem Mäzenatentum ihre Existenz verdankte: Reiche Frankfurter trugen dazu bei, dass die einzige deutsche Stiftungsuniversität 1914 ins Leben treten konnte. Als städtische Stiftung wies sie vielfältige institutionelle und wissenschaftliche Besonderheiten auf. Die Hochschule galt als eine sehr moderne experimentiergeneigte, dabei liberal offene Anstalt. Nur hier gab es eine vollständige Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät und eine - andernorts noch seltene - Naturwissenschaftliche. Drei Epochen der deutschen Zeitgeschichte behandelt der erste Band: von der frühen Blütezeit in der Weimarer Republik über die tiefe Krise in der Zeit des Nationalsozialismus und die schweren Folgen der »Gleichschaltung« bis zu Wiederaufbauversuchen nach 1945, zum Neuanfang als staatliche Hochschule. - Auf Grundlage neu erschlossener Quellen beginnt der zweite Band mit dem Jahr 1945 und endet mit der tiefgreifenden institutionellen Veränderung der Universität im Jahr 1972: Nicht zuletzt durch die anhaltenden universitären Unruhen wurden neue Universitätsgesetze beschlossen. Das Streben nach möglichst »normalen« Verhältnissen bestimmte nach dem Krieg über ein Jahrzehnt die Hochschulpolitik. Neue Gelehrte, neue Forschungseinrichtungen - neben den »unbelasteten« älteren - und wiedergewonnene Remigranten führten in den 1960er Jahren zu gesteigertem Selbstbewusstsein der Institution, aber auch zur Selbstüberschätzung vieler Professoren. Der ständig gewachsene Zustrom von Studenten bei gleichzeitigem Mangel an qualifiziertem akademischen Nachwuchs vergrößerte die Hierarchisierung der Universität. Das gespannte Verhältnis zur Landesregierung wie auch die Entfremdung der sich herausbildenden Gruppen und Parteiungen ab Mitte der 1960er Jahre waren Mitauslöser der 68er-Revolten. Mit der Neuordnung der Universität endet dieser Band. Zwei Bände, zus. 1.189 Seiten mit 238 Abb., Leinen in Schuber (Wallstein Verlag 2012) leichte Lagerspuren
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