Problemlösen und Philosophieren

Dufving, Michael G. von: Problemlösen und Philosophieren

Eine zeichenphilosophische Kulturkritik. Der Autor entfaltet zunächst eine zeichenphilosophische Transformation von traditioneller Kulturkritik (geleitet von der Frage welcher Art eine Kulturkritik sein kann, die die zeichenphilosophisch motivierte Verabschiedung von Ontologie in sich aufnimmt), wodurch er seine Methode der Kontroversen Diskursanalyse begründet. Es schließt sich eine als Kontroverse Diskursanalyse angelegte Kulturkritik an. Als Kultur wird dabei ein diskursives Feld verstanden, aus dem eine Folge verschiedener Diskurse präpariert werden kann, die von einem hegemonialen Verstehensmuster geprägt sind: Das Problemlösen bildet die Matrix des Westens; was einmal mit dem Stigma des Problematischen behaftet ist, wird rigoros seinem Verschwinden versprochen. Die Aufgabe von Kulturkritik wäre, als Kontroverse Diskursanalyse einen Streit um die Bedeutung von Zeichen anzuzetteln, einen Widerstreit um die Bedeutung des Problems. - Das Problemlösen bildet die Matrix des Westens: sein Ethos und sein akribischer Ehrgeiz, von Adolf Eichmann bis zu Ray Kurzweil, liegen im definitiven Lösen von Problemen, und, als Symptom seiner sukzessiven Verselbständigung, in der Konstruktion gigantomanischer Probleme, die eine möglichst haltbare Performanz fanatischen Problemlösens versprechen; nationalsozialistisch: die Juden, digitaltechnizistisch: Denken und Leben. Was einmal mit dem Stigma des Problematischen behaftet ist, wird rigoros seinem Verschwinden versprochen. Die Aufgabe von Kulturkritik wäre, im Namen des vielmehr Richtigen gegen das virulent Falsche pointiert Einspruch zu erheben, wäre nicht solch ein Dualismus samt dem impliziten Terrorismus der entsprechend revolutionären Kritik äußerst suspekt geworden. Das Denken der Unhintergehbarkeit all der Zeichen, in welchen wir uns je orientieren, schneidet ihr wirksam den Weg ab. Allererst gilt es daher neu und zeichenphilosophisch zu buchstabieren, was Kritik heißen kann. Als Kontroverse Diskursanalyse zettelt sie einen Streit um die Bedeutung von Zeichen an, einen Widerstreit um die des Problems. Eine Liebe zum Problem, welche Derrida oder Wittgenstein vor Augen führen, konterkariert diesen Gehorsam nachhaltig. Sie kann das Motiv eines Philosophierens sein, das auch nicht das einzig Wahre wäre, aber eben darum den Wirklichkeitsverlust absoluten Problemlösens zu entschleunigen vermag. 327 Seiten, broschiert (Kaleidogramme; Band 3/Kulturverlag Kadmos 2005) leichte Lagerspuren

Bestell-Nr.: 14075
Gewicht: 529 g
Sprache: Deutsch
Sachgebiete: Semiotik, Semiologie, Semasiologie | Philosophie des 20./21. Jahrhunderts
ISBN: 9783865990037
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