
Messimeri, Eleftheria: Wege-Bilder im altgriechischen Denken und ihre logisch-philosophische Relevanz
"Philosophie und Dichtung begegnen gemeinsam der 'aporia', der 'Weglosigkeit' im Grunde aller Wege. Das Problem des Weges hat damit zu tun, daß der Mensch nicht unmittelbar in der Wahrheit ist. Dieser Abstand zwischen Mensch und Wahrheit definiert auch das Bild des Weges und lässt die Frage nach ihm stellen... Wenn man die verschiedenen Wörter, in denen ein,'Wegebild' zugrundeliegt, genauer ins Visier nimmt, kommt man zu dem Schluß, daß der Mensch unter der Metaphorik des Weges sein Leben und die Bewegung seines Daseins im ganzen zu begreifen suchte. Der Kern der Wegekonzeptionen war immer der Lebensweg, d. h. die existentielle Bewegung des je eigenen Daseins" (Aus der Einleitung). Durch den Vergleich der verschiedenen Wörter für "Weg" in ihrer jeweiligen Kontextsituation versucht die Studie, die darin zum Ausdruck gebrachten Erfahrungen herauszuarbeiten, um in Anschluss daran die Frage nach ihrer philosophischen bzw. anthropologischen Dimension und den in ihnen enthaltenen Implikationen zu stellen. Der Ausgangspunkt wird dabei Homer sein. Der Versuch, einen Einblick in den homerischen Text bezüglich der "Wegfrage" zu gewinnen, folgt einer Hermeneutik, die ihren Grundbegriffen bis an die Stelle folgt, wo diese wirklichkeitsbestimmend werden. Im ersten Hauptteil der Arbeit wird die Frage nach dem philosophischen Gehalt der für den Weg verwendeten Wörter zu beantworten. Vom größeren Umfang des antiken Sprachmaterials werden jedoch nur Wörter für den Weg herangezogen, die philosophische Schlüsse erlauben. In diesem Zusammenhang erheben sich zwei Fragen: Die erste betrifft die Rangordnung der zur Untersuchung stehenden Wörter, die zweite das Verhältnis dieser Wörter untereinander. Die Beantwortung dieser beiden philologisch zentrierten Fragen ist auch für das philosophisch-anthropologische Anliegen der vorliegenden Untersuchung wichtig, denn man darf davon ausgehen, dass in den verschiedenen Wegekonzeptionen sowohl nennenswerte Berührungspunkte als auch einschneidende Unterschiede festzustellen sind, die für die weitere Entwicklung des Wegbegrifts und das an ihn anschließende Denken von Bedeutung sind. Wenn man die verschiedenen Wörter, in denen ein "Wegebild" zugrundeliegt, genauer ins Visier nimmt, kommt man zu dem Schluss, dass der Mensch unter der Metaphorik des Weges sein Leben und die Bewegung seines Daseins im ganzen zu begreifen suchte. Der Kern der Wegekonzeptionen war immer der "Lebensweg", d. h. die existentielle Bewegung des je eigenen Daseins. 269 Seiten, broschiert (Epistemata. Reihe Philosophie; Band 290/Königshausen & Neumann 2001)