Savinio, Alberto: Neue Enzyklopädie

Aus dem Italienischen von Christine Wolter. »Ich bin so unzufrieden mit den Enzyklopädien, dass ich mir diese hier für meinen persönlichen Gebrauch geschrieben habe«. Mit dieser lapidaren Feststellung eröffnet Savinio seine Neue Enzyklopädie, die ein Kaleidoskop kulturgeschichtlicher, philosophischer, literarischer und psychologischer Themen in der Form von kurzen Essays, Anekdoten und Plaudereien abhandelt. Über die Kulturgeschichte der Haar- und Barttracht vom Empire bis zur Gegenwart äußert sich Savinio mit gleichem Witz und Detailwissen wie über die besondere psychologische Funktion süßer Nachspeisen. Die Stichwörter reichen von Adam, Allwissenheit, Amöbe, Apoll bis zu Solidarität, Schweigen in der Ehe, Tschechow, Verleger, Wiege, Zivilist, Zoographie. Savinios Neue Enzyklopädie ist nicht nur das Werk eines scharfsinnigen Moralisten und Kulturkritikers, eines 'homme de lettres' von universaler humanistischer Bildung: sie ist auch ein Stück Autobiographie eines Aristokraten, der mit souveräner Distanz ein ganzes Zeitalter besichtigt, von den Salons mit all ihren Eitelkeiten und modischen Manien bis zur versunkenen Welt der Bänkelsänger und Serenadenmusikanten. 345 Seiten und 7 Tafeln, broschiert (suhrkamp taschenbuch 1253/Suhrkamp Verlag 1986) leichte Lagerspuren

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