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Volk - Nation - Europa
Zur Romantisierung und Entromanisierung politischer Begriffe. Hrsg. von Alexander von Bormann. In Verbindung mit Gerhart von Graevenitz, Walter Hinderer, Gerhard Neumann, Günter Oesterle und Dagmar Ottmann. Der Band enthält die Vorträge des Symposiums, das die Stiftung für Romantikforschung im Herbst 1996 in Amsterdam veranstaltet hat. Alle drei Begriffe bestimmen zentral die Diskussion und haben zugleich eine führende Rolle in der deutschen und europäischen Romantik gespielt. So war die Leitfrage der Vorträge und Diskussionen gedoppelt: Wie ist die Romantik mit diesen Begriffen umgegangen - was heißt Romantisierung? Und wie gehen wir mit diesem (auch problematischen) Erbe um, mit einer Romantisierung, die sich als politische Willenserklärung, ja Tat begreifen lässt? 24 Beiträge von Literatur- und Kulturwissenschaftlern, Juristen, Historikern, Politologen, Dichtern und Diplomaten messen das Spannungsverhältnis der titelgebenden Begriffe untereinander und zu Geschichte und Gegenwart aus, gegliedert in die Themenfelder: I. Das nicht-völkische Volk; II. Das Volk und die Völker; III. Nation, Volk und Vaterland; IV. Europäische Identität: Das Beispiel Österreich. - Aus dem Inhalt: Alexander von Bormann: Zur Romantisierung und Entromantisierung politischer Begriffe. - Wilhelm Haas: Nationale Identitäten: Drei Thesen. - Henning Buck: Zum Spannungsfeld der Begriffe Volk - Nation - Europa vor der Romantik. - Alexander von Bormann: Volk als Idee.Zur Semiotisierung des Volksbegriffs. - Dian Schefold: Volk als Tatsache, Ideologie und politische Kultur. - Ulfert Ricklefs: Geschichte, Volk, Verfassung und das Recht der Gegenwart. Achim von Arnim. - Peter V. Zima: Einheit und Vielheit. Zwischen Romantik und Moderne. - Giünter Oesterle: Goethe und Diderot: Camouflage und Zynismus. "Rameaus Neffe" als deutsch-französischer Schlüsseltext. - Bassam Tibi: Zehn Gedanken über die Entromantisierung der Begriffe Volk, Nation und Europa. Ethnische Kulturen und Neo-Absolutismus. Zwischen Ethnizitat und kultureller Moderne. - Stéphane Moses: Das jüdische Volk, Europa und die Völker der Erde. Zu Franz Rosenzweigs Hegel-Kritik. - Arthur Mitzman: Left Populism and Social Romanticism in 19th Century France: the Case of Michelet. - Joep Leerssen: Nation, Volk und Vaterland zwischen Aufklärung und Romantik. - Walter Hinderer: Das Kollektivindividuum Nation im deutschen Kontext. Zu seinem Bedeutungswandel im vor- und nachrevolutionären Diskurs. - Heinz Kimmerle: Familie, Volk, Nation aus interkultureller Sicht. Ein spannungsvolles Begriffsdreieck im sozial-politischen Denken. - Alfred Rüegg: Die Schweiz und Europa. - Beat Sterchi: Röschtigraben. Helen Schwarz. Innen und außen. - Adolf Muschg: Ein Strauß schweizerischer Freiheiten. - Paul Michael Lützeler: Europäische Identität. Der mühsame Weg zur Multikultur. - Otto M. Maschke: Österreich - entromantisiert. - Karl Acham: Volk, Nation, Europa - bezogen auf ältere und neuere Formen Österreichs und des Österreichischen. - Walter Weiss: Zur Entromantisierung des Nationbegriffs in Österreich. - Gabriele Matzner-Holzer: Die Spannung Volk - Nation - Europa am Beispiel Österreichs, I. - Friedl Weiss: Die Spannung Volk - Nation - Europa am Beispiel Österreichs, II. - Barbara Frischmuth: Österreich - was denn sonst? 301 Seiten, broschiert (Stiftung für Romantikforschung; Band IV/Königshausen & Neumann 1998) leichte Lagerspuren