
Medeas Liebe und die Jagd nach dem Goldenen Vlies
Hrsg. von Vinzenz Brinkmann. Eine Ausstellung der Liebieghaus Skulpturensammlung, Frankfurt am Main, 5. Oktober 2018 - 10. Februar 2019. Mit einem Vorwort von Philipp Demandt. Übersetzung aus dem Italienischen von Agnes Allroggen-Bedel, aus dem Englischen von Birgit Lamerz-Beckschäfer. In antiken Bildern hochkarätiger griechischer und etruskischer Vasen, römischer Wandmalerei und antiker Skulptur wird der Mythos von Medea und Jason lebendig nacherzählt - eine Reise durch die beindruckende Kultur des antiken Kolchis und ihr kostbares bronzezeitliches Kunsthandwerk mit Waffen, Gefäßen und bezauberndem Goldschmuck. - Die Griechen des 1. Jahrtausends v. Chr. entwickelten Märchen und Legenden, um die Vorzeit des 3. und 2. Jahrtausends, die durch die gewaltigen Zyklopenmauern ihrer Burgen einen überwältigenden Eindruck hinterlassen hatte, zu verarbeiten. Offensichtlich besaß man keine verlässliche Überlieferung und entrückte daher diese Vergangenheit in das Reich der Fantasie. So entstanden die Legenden des trojanischen Krieges und auf ähnliche Weise ist auch die Ausformung des Mythos der Medea und der Argonautensage zu erklären. Während die abenteuerliche Reise der Argonauten an das Ende des Schwarzen Meeres an Expeditionen in ferne Welten erinnert, ist die Geschichte der Medea und des Jason die tragische Erzählung einer großen Liebe und einer starken Frau. Die Figur der Medea wurde durch Euripides in eine heute noch gültige Form gegossen. Ihr Schicksal bewegte den antiken Bürger wie auch den modernen Menschen gleichermaßen und wird noch immer in Literatur, Theater und Film aufgegriffen. Ausstellung und Katalog zeigen außergewöhnliche Objekten aus den umfangreichen archäologischen Sammlungen, die die Episoden der Sage mit höchster künstlerischer Qualität und raffinierter Dramaturgie illustrieren und der Ausstellung ihre Pracht verleihen. Abgerundet wird der Katalogband mit einem Exkurs in den den Mythos von Jason und Medea durch Vinzenz Brinkmann sowie fünf Essays: Nino Lordkipanidze: Gold aus Georgien. - Maria Michela Sassi: »Meine Leidenschaft ist Herr über meine Pläne«. Die schrecklichen Folgen der Liebe in Euripides' 'Medea'. - Vinzenz Brinkmann/Ulrike Koch-Brinkmann: Die sogenannten Quirinalsbronzen und der Faustkampf von Amykos mit dem Argonauten Polydeukes. Ein archäologisches Experiment. - Olympia Colacicchi Alessandri/Marco Ferretti: Technische Untersuchung der beiden Großbronzen im Museo Nazionale Romano. - Noemi Orazi/Stefano Paoloni/Ugo Zammit/Giovanni Caruso/Fulvio Mercuri: Thermografische Untersuchungen am »Faustkämpfer« und am »Thermenherrscher«. 208 Seiten mit 327 Farbabb., Großformat, gebunden (Hirmer Verlag 2018) leichte Lagerspuren