
Eich, Armin: Söhne des Mars
Eine Geschichte des Krieges von der Steinzeit bis zum Ende der Antike. Ein faszinierendes Buch über die Frühzeit des Krieges: Der Autor erzählt nicht einfach die Geschichte des Altertums als eine Geschichte seiner Kriege, sondern er betrachtet Krieg als eine gewordene, geschichtliche Erscheinung und zeigt, welche Umstände und Dynamiken ihn zu einem dominierenden Phänomen machten. Eine umfassende und kurzweilige Überblicksdarstellung der Geschichte des Krieges von der Steinzeit bis in die Spätantike, die eine Vielfalt an Forschungsperspektiven verbindet; gewürzt mit Exkursen in Technikgeschichte, Waffenentwicklung und Taktik. - Was hat die Dynamik des Krieges entfacht und sie mehr und mehr verstärkt, so dass er anscheinend unabänderlich den Gang der Menschheitsgeschichte bis auf den heutigen Tag bestimmt? Armin Eich erläutert kundig die einschlägigen Forschungsergebnisse der Prähistoriker, beschreibt die Auswirkungen von verbesserter Waffentechnologie und Strategie in der Bronzezeit und richtet dabei auch den Blick auf untergehende Hochkulturen wie die mykenische und die hethitische. In weiteren Kapiteln untersucht er die beklemmenden Zusammenhänge eines sich entwickelnden Rohstoffhandels, früher Staatlichkeit und der Monetarisierung des Kriegsgeschehens in klassischer Zeit. Den Abschluss der Darstellung bilden die traumatisierenden Verhältnisse eines entgrenzten Kriegszustands, in dem sich durch die Dauerkonfrontation mit Kriegserlebnissen die psychische Struktur der Betroffenen verändert und die organisierte Gewalt als Lebensform zu einem ausweglosen Schicksal in der Antike wird. Aus dem Vorwort: "Die Geschichte des Altertums ist die Geschichte seiner Kriege. So ist sie von den antiken Historikern geschrieben worden und so ist sie in der modernen Geschichtsschreibung immer wieder erzählt worden. Insofern ist eine Geschichte der Kriege des Altertums, die einmal mehr die großen Feldherren auftreten und die bekannten Schlachten Revue passieren ließe, kein Desiderat: Sie wäre nur eine Wiederholung des schon oftmals Nacherzählten. In diesem Buch geht es folglich vielmehr darum, die Umstände und die Dynamik nachzuvollziehen, die im Laufe einiger Jahrtausende den Krieg zu einem den Alltag der Menschen dominierenden Phänomen machten. Diese Perspektive zu wählen, heißt anzunehmen, dass der Krieg nicht «schon immer» oder von Natur aus das Zusammenleben der Gesellschaften geprägt hat: Er ist eine gewordene, geschichtliche Erscheinung, die - da sie unter bestimmten sozialen Bedingungen entstanden ist - unter veränderten Verhältnissen auch wieder verschwinden kann". Michael Zerjadtke in H-Soz-Kult: "eine umfassende Überblicksdarstellung der Geschichte des Krieges von der Steinzeit bis in die Spätantike. [...] Armin Eich vermag es mit seiner chronologisch äußerst weit gespannten Kriegsgeschichte gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Auf der einen Seite bietet er einen guten Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zum Ursprung des Krieges und liefert hierfür, wie insgesamt, eine große Menge an weiterführenden Literaturangaben. Auf der anderen Seite formuliert er eine fundierte Kritik an Pinkers Gewaltgeschichte und deckt die Schwächen in dessen Argumentation auf. Eich würzt seine allgemeine Darstellung des Krieges mit Exkursen in die Technikgeschichte, Waffenentwicklung und Taktik. Insgesamt schneidet er viele Aspekte an und vermag dadurch die Vielfalt an Forschungsperspektiven zu Krieg und Gewalt vor Augen zu führen. Zusätzlich vermag er den Leser durch seinen kurzweiligen Duktus zu binden". 281 Seiten mit 25 Abb., gebunden (Verlag C.H. Beck 2015)