Kempe, Michael: Die beste aller möglichen Welten
Gottfried Wilhelm Leibniz in seiner Zeit. Eine originelle und kenntnisreiche Biographie: Anhand von sieben ausgewählten Tagen aus den verschiedenen Phasen von Leibniz' Leben und Wirken erzählt Kempe vom Leben, Denken und Arbeiten des Universalgenies und führt in seine Welt ein. - Aus dem Inhalt: Einleitung. - Kapitel 1: Paris, 29. Oktober 1675. Fortschrittsoptimismus und rastloses Unterwegssein. - Kapitel 2: Zellerfeld (Harz), 11. Februar 1686. Schöpfung mit Zugeständnissen: Die Welt als Aufgabe. - Kapitel 3: Hannover, 13. August 1696. Die Welt im Schlaf, oder: Alles ist voller Leben. - Kapitel 4: Berlin, 17. April 1703. Die Zerlegung der Welt in Einsen und Nullen: Wege in die digitale Zukunft. - Kapitel 5: Hannover, 19. Januar 1710. Zwischen Geschichte und Roman: Wie aus Bösem Gutes wird. - Kapitel 6: Wien, 26. August 1714. Vernetzte Isolation: Im Spannungsfeld zwischen Einsamkeit und Gemeinsamkeit. - Kapitel 7: Hannover, 2. Juli 1716. Mit Anlauf in die Zukunft: Spiralförmiger Fortschritt und nachmenschliche Vernunft. - Epilog. - "Michael Kempe hat die Leibniz-Biographie für unsere Zeit geschrieben: Sieben ausgewählte Tage, die für das Ganze stehen, sieben Facetten eines großen und widersprüchlichen Bildes", schreibt Daniel Kehlmann zu diesem Buch über das große Universalgenie Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716). Hier lernen wir seine ganze Welt kennen, sein Leben, Denken und Arbeiten. Elegant erzählt der Historiker und Leibniz-Kenner Michael Kempe von diesen sieben Tagen in Leibniz' übervollem Leben. Sieben Tage in sieben verschiedenen Jahren, an denen Leibniz' Leben und Werk eine neue Wendung nehmen. 1675 treffen wir in Paris an, wo er morgens im Bett sitzt und arbeitet, umgeben von einem Berg an Notizzetteln - an diesem Tag bringt er erstmals das Integralzeichen zu Papier, ein großer Moment in der Mathematik - und ein zeitlebens währender Streit mit Isaac Newton und dessen Anhängern. In Hannover plaudert er 1696 am Hof mit der Kurfürstin Sophie über den Trost in der Philosophie. Sein wohl größter Wurf aber ist die Skizze einer Maschine, die mit den Zahlen 0 und 1 rechnet - Grundlage des Digitalcodes und damit des Computers. Doch auch als Philosoph hat Leibniz uns heute noch viel zu sagen. Gott mag unter allen möglichen Welten die beste geschaffen haben, wie er in seiner berühmten "Theodizee" andeutet, doch der Mensch muss sie durch sein Handeln weiter verbessern. Wissenschaft braucht nicht nur den Bund mit der Macht, sondern auch die Freiheit des Denkens. Hinter Perücke und Gehrock zeigt sich Leibniz so als modernes Individuum. Mit seinem grenzenlosen Optimismus fordert er uns auf, nie die Hoffnung aufzugeben, sondern Lösungen zu suchen. Eine spannende, vergnügliche und lebendige Reise in den Kopf eines großen Denkers. 352 Seiten mit 21 Abb., gebunden (S. Fischer Verlag 2022) Mängelexemplarstempel auf Schnitt, leichte Lagerspuren