Bunn, Michela: Neorealismus und Gesellschaftskritik

Studien zu Oriana Fallaci. Die Autorin versucht, die Nähe des Werks Oriana Fallacis zu Strukturen, Inhalten und stilistischen Merkmalen des neorealistischen Romans der Nachkriegszeit in Italien aufzuzeigen. Bedingt durch das dringliche Interesse Fallacis an der tagespolitischen Realsituation und ihr Bedürfnis, zu aktuellen, gesellschaftspolitischen Fragen Stellung zu nehmen, will sie mit ihrer Literatur als Mittel der öffentlichen Bewusstseinsarbeit auf den Gang der Geschehnisse Einfluss nehmen. Ihr Ziel heißt gesellschaftspolitische Erkenntnisförderung durch Information, Aufklärung, Polemik und Appell beginnend mit den Themen des technologischen Fortschritts und der Emanzipation der Geschlechterbeziehung bis hin zu der Problematik andauernder Kriege, der Frage nach der Legitimation jeglicher Machtgefüge und der Auseinandersetzung mit der Individualität bzw. Kollektivität einer Gesellschaft. Auch Fallacis kontroverse Trilogie im Zusammenhang mit den Anschlägen vom 11. September 2001 sieht die Autorin in neorealistischen Intentionen begründet. Im Anhang des Buches findet sich zudem ein Interview mit Vita Paladino, Direktorin des für Fallacis Nachlass verantwortlichen Howard Gotlieb Archivs an der Boston University, sowie Auszüge aus dem Manuskript von "La rabbia e l'orgoglio". 212 Seiten mit 8 Abb., broschiert (Epistemata. Würzburger wissenschaftliche Schriften. Reihe Literaturwissenschaft; Band 783/Königshausen & Neumann 2013) leichte Lagerspuren

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