
Daumann, Frank: Interessenverbände im politischen Prozeß
Eine Analyse auf Grundlage der Neuen Politischen Ökonomie. Wie lässt sich der Einfluss der Interessenverbände auf den politischen Prozess erklären und wie ist dieser Einfluss zu beurteilen? Frank Daumann erklärt das Wirken der Verbände auf der Grundlage eines individualistischen ökonomischen Verhaltensmodells und bewertet die Ergebnisse der Einflussnahme auf die politischen Entscheidungsinstanzen aus dem Blickwinkel des normativen Individualismus. Zur Beseitigung der hierbei aufgedeckten Defizite entwickelt der Verfasser einen Reformvorschlag. - Interessenverbände spielen im politischen Prozess indirekter Demokratien eine maßgebliche und zugleich heftig umstrittene Rolle. Einerseits werden sie aufgrund ihrer Eigenschaft als Interessenvermittler zwischen einzelnen Wählergruppen und den politischen Entscheidungsträgern als ein notwendiger Bestandteil einer pluralistischen Gesellschaftsordnung angesehen. Andererseits wird ihnen vorgeworfen, entscheidend zur Konservierung überkommener Industriestrukturen beizutragen und damit den strukturellen Wandel sowie das wirtschaftliche Wachstum zu behindern. Frank Daumann erklärt die Entstehung, die innerverbandlichen Entscheidungsprozesse und das Wirken der Verbände im politischen Prozess auf der Grundlage eines individualistischen Verhaltensmodells. Anschließend bewertet er die Ergebnisse der Einflussnahme auf die politischen Entscheidungsinstanzen aus dem Blickwinkel des normativen Individualismus. Die hierbei aufgedeckten Defizite erfordern eine Reform der Rahmenbedingungen des politischen Prozesses. Der Verfasser untersucht, inwiefern sich die existierenden Reformvorschläge zur Beseitigung dieser Mängel eignen, und entwickelt auf dieser Basis einen eigenen Entwurf. XIII,400 Seiten mit 6 Abb. und vier Tab., broschiert (Untersuchungen zur Ordnungstheorie und Ordnungspolitik; Band 38/Mohr Siebeck 1999)