Muss, Ulrike: Die Bauplastik des archaischen Artemisions von Ephesos
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Skulpturenfunden der englischen und österreichischen Grabungen im Artemision. Es handelt sich hierbei ausschließlich um Bauskulptur, die zu den 'columnae caelatae' und dem Simenfries des archaischen Artemisions gehörte. Vor über hundert Jahren entdeckte J. T. Wood nach siebenjähriger Suche den Tempel. Der zweiten Grabung der Engländer ging ein Versuch Otto Bendorfs voraus, den Altar aufzufinden. D. G. Hogarth entdeckte 1904/05 die älteren vorkroisischen Bauten im Tempelbereich. Der Initiative F. Eichlers ist es zu verdanken, dass das Österreichische Archäologische Institut wieder im Artemision gräbt, was 1965 zur Entdeckung des bisher vergeblich gesuchten Altares im Westbereich des Tempels durch A. Bammer führte. Auch der Kroisostempel wurde in seinem Westbereich erst durch diese Grabungen erschlossen. Die bis heute fortgesetzten Arbeiten in diesem Areal deckten weitere frühe Anlagen auf . Neben der erneuten Untersuchung der bereits ausgegrabenen Zentralbasis im Inneren des Sekos, die durch den Einsatz einer neuen Pumpe vielversprechend wurde kam es zur Entdeckung eines Peripteros aus dem 8. Jh. v. Chr., womit eine bauliche Kontinuität in Artemision bis in geometrische Zeit erwiesen ist. Tiefsondagen im Bereich der Zentralbasis ergaben außerdem ein keramisches Kontinuum zurückreichend bis in das 2. Jahrtausend v. Chr. Die Arbeit versucht erstens die ephesische Bauskulptur innerhalb der architektonischen, zeitstilistischen, ikonographischen und landschaftstilistischen Fragestellungen in ihrem kunstgeschichtlichen Zusammenhang zu interpretieren. Zweitens wurde die Bauplastik des Tempels in ihrer Gesamtheit definiert, und aus diesen beiden Fagestellungen heraus ergibt sich auch der formale Aufbau der Arbeit. Die methodische Trennung in archtektonische, zeitstilistische, ikonographische sowie landschaftsstilistische Fragestellungen ist aber nur eine Rahmenstruktur, da die fragmentarischen Reste es oft nicht erlauben, nur nach einem Gesichtspunkt vorzugehen. Aus diesem Grunde ist die Vorgangsweise oft eklektisch. Historische Überlieferung und materielle Reste werden auch daraufhin überprüft, ob die Bauskulptur historische Sachverhalte widerspiegelt. 128 Seiten und 82 Tafeln, Großformat, broschiert (ÖAI - Österreichisches Archäologisches Institut. Sonderschriften; Band 25/Österreichisches Archäologisches Institut Wien 1994) leichte Lagerspuren