Feindschaft

Hrsg. von Medardus Brehl und Kristin Platt. Die 13 Beiträge des Bandes untersuchen konzentriert Prozesse und Struktureigenschaften von 'Verfeindung': generationenüberdauernde sozialhistorische und kulturelle Entstehungs- und Überlieferungszusammenhänge. Die Einbeziehung von konstruktivistischen, system- oder diskurstheoretischen Überlegungen, neue Ansätze zur Rezeption Carl Schmitts, die Berücksichtigung althistorischer Verfeindungsaspekte oder die Arbeit mit Feindkonzepten, die in modernen Medien transportiert werden, eröffnet gerade für die Analyse von Gewaltprozessen in der Moderne neue Blickwinkel. Aus dem Inhalt: K. Platt: Feindmuster, Kriegsmuster und das Profil des Fremden. - F. Balke: Politische Existenz und 'bloßes Leben'. Zur Selektivität des Politischen am Beispiel Carl Schmitts. - W. Palaver: Vom Nutzen und Schaden der Feindschaft. Die mythischen Quellen des Politischen. - A. Brosziewski: Das Risiko der Kommunikation und die Gefahr der Dämonisierung. - C. Wilcke: Altmesopotamische Feindschaft. - U.-K. Ketelsen: Warum wollte 1757 der Preuße aus dem Schädel des Ungarn süßen Tokayer trinken? Ein Beispiel symbolischer Organisation von Feindschaft am Beginn des bürgerlichen Zeitalters. - M. Schneider: Die Feinde der Vernunft. Eine Kasuistik. - M. Brehl: Der Entwurf existentieller Feindschaft im Kolonialdiskurs. - R. Zons: Selbstverfeindung. Zur Geschichte des modernen Antisemitismus in Deutschland. - G. Brockhaus: Sucht nach Feinden. - J. Vogl: Beliebige Feindschaft. Zur Epoche des Amok. - J. H. Böttger: Scipio Sigheles Psychologie des Auflaufs und der Massenverbrechen und das Konstrukt "Masse". - L. Hölscher: Feindschaft als politisch-soziale Beziehung in der europäischen Neuzeit. 279 Seiten, broschiert (Genozid und Gedächtnis/Wilhelm Fink Verlag 2003) leichte Lagerspuren

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