
Pleines, Jürgen-Eckardt: Teleologie als metaphysisches Problem
Aus dem Inhalt: 1. Rolle und Funktion des Zweckbegriffs im Rahmen metaphysischer Fragestellungen. - 2. Definition und Grundlegung des Zweckbegriffs. - 3. Herkunft teleologischer Reflexionen. - 4. Ansatz und Wandel neuzeitlicher Teleologie. - 5. Übergang von der transzendentalen zur spekulativen Teleologie. - 6. Eudaimonia als letzter Zweck des Handelns. Wer sich aus systematischen Gründen mit dem Problem der Urteilskraft befasst, wie es sich in der Umgangssprache ebenso wie in der philosophischen Terminologie darstellt, der stößt sehr bald auf Begriffe wie Ziel, Zweck oder Zweckmäßigkeit und sieht sich gezwungen, auf eine ältere Denktradition einzugehen, die sich diesen Bestimmungen in besonderer Weise verpflichtet wußte: die Teleologie. Dabei zeigen sich auf Anhieb nicht nur verschiedene Bedeutungen der Worte, die auf den Unterschied von Gegenstandsbereichen zurückzuführen wären, sondern sehr bald auch gedankliche Konzepte, die in Geschichte und Gegenwart konkurrierend auftreten und die in vielen Ansprüchen weit auseinanderliegen. Die Folge davon ist, dass die Rede von den Zwecken in der Natur oder vom Ziel der Geschichte ebenso vieldeutig ist wie das Prinzip der Zwecksetzung, so weit dieser Begriff dazu dient, das Handlungswissen über sich selbst aufzuklären und in sich schlüssig darzustellen. Beides aber, die verschiedenen Bedeutungen der Worte Ziel, Zweck oder Zweckmäßigkeit im eigenen Sprachgebrauch und die unterschiedliche Beweiskraft, die ihnen in fachwissenschaftlichen wie in philosophischen Diskursen gemeinhin zugebilligt wird, mag Anlass genug sein, sich in analytischer oder in hermeneutischer Absicht unter gegenwärtigen Wissensbedingungen auf die Frage einzulassen, unter welchen Voraussetzungen das teleologische Urteil noch heute vernunftgemäß für sich einzunehmen weiß und wo es in logischer wie in ontologischer Hinsicht zur gedanklichen Erfassung bestimmter Gegenstände unerlässlich ist. Damit wäre zugleich zu prüfen, welche Grenzen dem Gedanken der Zweckmäßigkeit bei der Beurteilung theoretischer, praktischer und ästhetischer Phänomene der Sache nach auferlegt werden müssen, um ihn nicht in Misskredit zu bringen oder ins Absolute umschlagen zu lassen. 568 Seiten, broschiert (Königshausen & Neumann 1995) leichte Lagerspuren
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