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Baumgarten-Studien

Campe, Rüdiger/Christoph Menke/Anselm Haverkamp: Baumgarten-Studien

Zur Genealogie der Ästhetik. Acht Aufsätze arbeiten heraus, dass die Sage von der Erfindung der Ästhetik, die Baumgarten anhängt, seine mögliche Aktualität nur sehr unvollkommen beschreibt, und würdigen insbesondere die Bedeutung der Rhetorik für sein und in seinem Werk. Aus dem Inhalt: Anselm Haverkamp: "Wie die Morgenröthe. Baumgartens Innovation. - Rüdiger Campe: Bella Evidentia. Der Begriff und die Figur der Evidenz in Baumgartens Ästhetik. - Christoph Menke: Das Wirken dunkler Kraft: Baumgarten und Herder. - Rüdiger Campe: Effekt der Form. Baumgartens Ästhetik am Rande der Metaphysik. - Anselm Haverkamp: Ästhetik und Poetik. Martin Opitz im Schatten Baumgartens. - Rüdiger Campe: Vier Tropen bei Vico und Baumgarten. Zur Inversion von Kulturwissenschaft und Ästhetik. - Anselm Haverkamp: Empson's Type IV. Avantgarde der Kritik und Vorgeschichte der Ästhetik. - Christoph Menke: Die Disziplin der Ästhetik ist die Ästhetik der Disziplin. Baumgarten in der Perspektive Foucaults. - Alexander Gottlieb Baumgartens 300. Geburtstag im Juni 2014 war Anlass für eine Bilanz. Die Sage von der Erfindung der Ästhetik, die ihm anhängt, beschreibt seine mögliche Aktualität nur sehr unvollkommen. Dazu gehört die einseitig zu Ungunsten Baumgartens ausgelegte Frage, wie viel seine Ästhetik der alten Rhetorik und ihren Techniken der Unterweisung verdankt. Ein angemesseneres Verständnis könnte damit beginnen, die unterschätzten rhetorischen Voraussetzungen von Baumgartens Ästhetik neu zu denken. Tatsächlich ist das Fortleben der Rhetorik, der in Deutschland Kant den philosophischen Garaus gemacht hat, in der englischen und französischen Tradition tragend geblieben. In der sprachanalytischen Philosophie, in Strukturalismus und Poststrukturalismus wurde die rhetorische Tradition zur Grundlage einer Theorie-Avantgarde, der es bei Rhetorik um Strukturfragen und nicht allein um eine Wirkung geht, die man verlegenheitshalber ‚ästhetisch‘ nennen kann. Rhetorik ist die transhistorische Klammer, innerhalb derer sich die verkannten Voraussetzungen Baumgartens und der jüngste Theoriebedarf treffen. Was in Erwägung zu ziehen und im Theorie-Kontext seiner Zeit zwischen Herder und Vico aufzusuchen ist, ist ein neues Verhältnis und eine andere Geschichte von Philosophie und Literatur, deren Zusammenspiel in der Ästhetik Baumgartens auf einen bis heute nicht erledigten Stand gebracht war. Was die Beiträge des Bandes verbindet, ist das neue Erkenntnisinteresse, das aus diesem Verhältnis zu entwickeln ist und eine grundlegend andere Geschichte dieses Zusammenspiels verlangt. 258 Seiten, broschiert (August Verlag 2014) leichte Lagerspuren

Bestell-Nr.: 124383
Gewicht: 267 g
Sprache: Deutsch
Sachgebiete: Rhetorik | Ästhetik | Philosophie des 18. Jahrhunderts/Aufklärung
ISBN: 9783941360389
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