Wehlen, Bernhard: »Antrieb und Entschluss zu dem was geschieht«

Studien zur Medici-Galerie von Peter Paul Rubens. Ausgehend von ihrem allegorischen Charakter als Schlüssel zum Verständnis der Gemälde fragt die Arbeit nach der Geltung des Kompositorischen für den Gehalt eines Kunstwerks. Der Autor identifiziert eine kompositorische Gestaltungsform, deren Relevanz für weitere Rubens-Werke nachgewiesen wird, und analysiert das Licht als spezifisches Gestaltungsmittel Rubens'. Die Revision der Anbringung der Werke innerhalb des "Palais de la Reine Douairière" erlaubt neben einer Rekonstruktion auch Modifikationen des Forschungsstandes zum Thema Galerie. - Die 24 großformatigen Gemälde zeigen in chronologischer Folge Begebenheiten aus dem Leben der französischen Königin Maria von Medici. Ihr allegorischer Charakter liefert den Schlüssel zum Verständnis und auch zur Einbindung der Werke in Rubens' Gesamtœuvre. Die Allegorien teilen mit den übrigen Bildelementen die charakteristische Vitalität der Erscheinungsweise und veranschaulichen Kräfte, die das Handeln der Protagonisten nicht etwa nur begleiten oder gar verschleiern sollen, sondern präzisierend erläutern. Die anschauliche Bildgestaltung erlaubt auch, das Auftreten von übermenschlichen, gleichwohl naturwahren Kräften nicht auf einzelne Allegorien beschränkt zu erkennen, sondern als Ausdruck einer das Figurale übergreifenden Gewalt. Allegorie führt in den Medici-Gemälden über das Bestimmen der Inhalte hinaus auf eine grundsätzlichere Frage nach der Geltung des Kompositorischen für den Gehalt eines Kunstwerks. 312 Seiten mit 32 Farb- und 31 s/w-Abb. auf 51 Tafeln, broschiert (Beiträge zur Kunstwissenschaft; Band 86/scaneg Verlag 2008)

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