Niebuhr, Karl-Wilhelm: Gesetz und Paränese

Katechismusartige Weisungsreihen in der frühjüdischen Literatur. Die Untersuchung erhebt den Anspruch, einen Beitrag zum Verständnis des Neuen Testaments zu leisten. Gleichwohl liegen ihr ausschließlich außerneutestamentliche Quellen zugrunde. Dies bedarf einer einleitenden Begründung. Die folgende Darstellung wendet sich dem materialen Gehalt der frühjüdischen Paränese zu. Im besonderen geht sie der Frage nach, inwiefern diese frühjüdische Paränese bestimmt ist einerseits durch die ihr zugrundeliegende inhaltliche Norm der Tora im engeren Sinn, also des Pentateuch, und andererseits durch die Situation der jüdischen Adressatengemeinde, die in einer vom Hellenismus geprägten Umwelt lebt. Diese doppelte inhaltliche Bestimmung führt zu einer Gestalt der konkreten Paränese, die aus der Vergegenwärtigung der Gesetzesforderungen erwächst. Der entscheidende Akzent der Fragestellung dieser Untersuchung liegt in dem Wort »katechismusartig«. Hierin ist die zu beweisende Doppelthese enthalten, dass die Vergegenwärtigung der Gesetzesforderungen in der frühjüdischen Parinese traditionell geprägt ist und einer unterweisenden Intention dient. Nach einer eingehenden Betrachtung der Rezeption herausgehobener Pentateuchkomplexen bei Pseudo-Phokylides und der Gesetzteszusammenfassungen bei Philo (Hypothetika) und Josephus (contra Apionem) widmet sich die Studie der katechismusartigen Gesetztesparänese der Testamente der Zwölf Patriarchen, um anschließend die katechismusartige Toravergegenwärtigung als Wesenzug der frühjüdischen Paränese zu betrachten. IX,275 Seiten, broschiert (Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament. 2. Reihe; Band 28/Mohr Siebeck 1987) leichte Lagerspuren

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