»...die Nacht hat uns verschluckt«

Poesie und Prosa jüdischer Migrant*innen im Berlin der 1920er und 30er Jahre. Eine Anthologie. Hrsg. [kommentiert und mit einer Einleitung] von Anne-Christin Saß, Verena Dohrn und Britta Korkowsky unter Mitarbeit von Tamara Or. Der Band versammelt - mit Ausnahme von fünf englischsprachigen Texten in deutscher Übersetzung - 60 teilweise zuvor unveröffentlichte Texte, die vom vielfältigen und vielsprachigen osteuropäisch-jüdischen literarischen Leben in der Metropole zeugen. Jedem Text folgt ein Kommentar, der Entstehungszusammenhang und historischen Kontext skizziert. Darüberhinaus finden sich hier Erläuterungen zu im Text genannten Personen und Begriffen. - Die Herausgeberinnen versammeln in ihrer Anthologie literarische Stimmen aus fünf verschiedenen Sprachen: Russisch, Hebräisch, Jiddisch, Deutsch und Englisch. Die Jüdinnen und Juden, die nach den Erfahrungen von Welt- und Bürgerkrieg, Revolution und Pogromen aus Osteuropa nach Berlin kamen, fanden in der Metropole Zuflucht und eine vorübergehende Bleibe. Es entstand eine lebendige Kultur, die durch Mehrsprachigkeit und Multiperspektivität geprägt war. Die Texte changieren zwischen Heimatverlust und Aufbruchstimmung, Fremdheit und Vertrautheit und lassen sich auch als Entgegnungen auf die Herausforderungen einer fremden Umwelt und als Überlebensstrategien in einer modernen Großstadt lesen. Sie zeugen von der großen Diversität jüdischen Lebens im Berlin der 1920/30er Jahre und zeigen einen geschärften Blick auf die gesellschaftlichen Verwerfungen der Weimarer Republik. Mit Texten u.a. von Chaim Nachman Bialik, Vera Broido, Simon Dubnow, Boris Pasternak, Marcel Reich-Ranicki, Lev Lunc, Vera Lur'e, David Eynhorn, Mischket Liebermann, Morris Gruenberg, Alfons Weber, Bal Makhshoves, Rahel Kahan, Israel Taubes, David Koigen, Lea Goldberg und Joseph Roth. 396 Seiten, gebunden (Charlottengrad und Scheunenviertel; Band 6/Wallstein Verlag 2018) leichte Lagerspuren

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