Das Geld

Tarkos, Christophe: Das Geld

Mit einem Nachwort von David Christoffel. Aus dem Französischen von Tim Trzaskalik. Insofern das Geld als Universaläquivalent berufen scheint, alles zu ersetzen, wird es zum vollkommenen ästhetischen Gegenstand - den Tarkos fragmentarisch-dichterisch durchdenkt. Am 7. Juli 1995 notiert Christophe Tarkos: »Warum eher ans Geld als an anderes denken? Sicher kann man auch an etwas anderes denken aber ans Geld denken kann wenigstens Geld bringen (was bei anderen Themen wie an einen Heizkörper denken an die Erde denken an die Hieroglyphen denken nicht der Fall ist).« Fortan wird Tarkos an seiner ganz speziellen Ökonomischen Theorie arbeiten. Es ist die Sprache selbst, die mit dem in sie eindringenden 'Geld' - dem höchsten Wert - nach draußen will. Eine emphatisch naive Milde wird zum Mimen einer vermeintlichen Evidenz des Sinns. Je mehr sich die Sätze ihr hingeben, sie im Rhythmus immer neuer Anordnungen von Differenz und Wiederholung zu fassen suchen, desto weiter dringen sie in ein Vakuum vor, in dem der Sprachkörper exponiert wird, jener unheimliche Körper des Symbolischen, mit dem wir die physischen Körper träumen. »Das Geld führt zu einer Besänftigung des Geistes. Ich fahre mit der U-Bahn, ich achte nicht darauf, ob es Kontrollen gibt, ich habe einen gültigen Fahrschein, ich bin ehrlich, ich bin im Einklang mit der Regel, ich bin reich an Ehrlichkeit, ich habe keine Angst, ich achte auf nichts, ich überwache nichts, ich bin der ehrliche Mensch, ich habe genug Geld für einen Fahrschein gehabt.« 86 Seiten, gebunden (Matthes & Seitz Berlin 2020) leichte Lagerspuren

Bestell-Nr.: 86751
Gewicht: 144 g
Sprache: Deutsch
Sachgebiete: Neuere französische Literatur | Belletristik | Studium Generale - Literatur und Sprache
ISBN: 9783957572240
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