Deterding, Klaus: Das allerwunderbarste Märchen

In vier Studien verfolgt Deterding die These, daß im engeren Sinne keine Entwicklung im literarischen Werk Hoffmanns stattfindet, sondern vielmehr eine durchgehende Integration. Der Begriff der "Öffnung des Poetischen Raums" wird an Beispielen aus dem Gesamtwerk demonstriert sowie der für Hoffmanns Poetik zentrale Begriff der "Duplizität" erörtert. Der Band enthält vier Kapitel: Die Seinsweisen im Murr-Kreisler-Werk und ihre poetische Funktion. Der totale Eingriff des Autors: Innen und Außen in der Doppel-Erzählung "Die Irrungen/Die Geheimnisse". Die poetische Funktion des Ideals im Werk. Das Element "Exzentrik" im Gesamtwerk und in der Biographie. - In diesem dritten seiner Gesamtdarstellung E.T.A. Hoffmanns entwickelt Deterding den Ansatz der ersten beiden Bände weiter und vertieft ihn: daß im engeren Sinne keine Entwicklung im literarischen Werk Hoffmanns stattfindet, vielmehr eine durchgehende Integration. Dieses integrative Moment zeigt sich z.B. in der "poetischen Funktion des Ideals im Werk" oder im "Element der Exzentrik" im Gesamtwerk und in Hoffmanns Biographie. Hier weist der Autor darauf hin, wie das Exzentrische ein geistig-seelisches Phänomen ist, das durch Werk und Leben Hoffmanns gleichermaßen hindurchgeht, von einem in den anderen Bereich überspringt, wobei die Selbstzeugnisse eine poetologisch bedeutsame Mittlerstellung einnehmen. Ein Kapitel ist der großen Doppel-Erzählung "Die Irrungen/Die Geheimnisse" gewidmet, die bisher in der Literatur vernachlässigt wurde und deren Bedeutung herausgestellt wird. Hier klärt der Autor an konkreten Beispielen noch einmal seinen in der Hoffmann-Literatur geprägten Begriff der "Öffnung des Poetischen Raums". Ebenfalls erneut und vertieft wird Hoffmanns zentraler Begriff der "Duplizität" erörtert, der immer wieder gern mit dem anderen des "Dualismus" verwechselt oder gar nicht gesehen wird. 187 Seiten, broschiert (Klaus Deterding. E.T.A. Hoffmanns Dichtung und Weltbild; Band 3/Königshausen & Neumann 2003)

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