Härtl, Holden: CAUSE und CHANGE

Thematische Relationen und Ereignisstrukturen in Konzeptualisierung und Grammatikalisierung. Die Studie untersucht aus einem kognitiven Blickwinkel die Mechanismen, welche der Abbildung von außersprachlichen auf grammatische Strukturen zu Grunde liegen. Konkretes Ziel ist es, den Status thematischer Relationen (wie AGENT, PATIENT) bei der Erzeugung sprachlicher Ausdrücke zu definieren. Als Ausgangspunkt dient ein modulares Modell der Sprachproduktion, welches eine grammatische Repräsentationsebene SR für sprachrelevante Anteile der Ausdrucksbedeutung vorsieht. Thematische Relationen werden als strikt außersprachliche Größen charakterisiert. Das Sprachsystem hat keinen Zugriff auf ihren konzeptuellen Gehalt. Direkt sichtbar sind im Sprachsystem (d. h. in SR, also lexikalisch- semantisch) vielmehr die grammatisch relevanten Eigenschaften der zeitlichen Begrenztheit und Ausgedehntheit konzeptualisierter Ereignisse. Diese ereignis-strukturellen Informationen der SR gewährleisten die außersprachlich zu leistenden Schlussfolgerungen über die thematische Funktion der Argumente. Auf konzeptueller Ebene werden thematische Relationen direkt gekennzeichnet. Ihre außersprachliche Etablierung wird als Interaktion der verschiedenen konzeptuellen Wissenssysteme dargestellt. Unter Einbeziehung kognitionspsychologischer Überlegungen werden die zwei Merkmale CAUSE und CHANGE von Objekten identifiziert. Sie werden bei der Konzeptualisierung vorsprachlicher Strukturen berechnet und determinieren damit die Zuweisung der thematischen Funktion an die Ereignis-Partizipanten. Die Übersetzung vorsprachlicher in sprachsystematische Strukturen erfolgt auf der Basis eines restringierten Regelwerks. 238 Seiten mit 21 Abb., broschiert (Studia grammatica; Band 50/Akademie Verlag 2001) leichte Lagerspuren

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