Der Ort des Jüdischen in der katholischen Theologie
Hrsg. von Gerhard Langer und Gregor Maria Hoff.Shoah und Zweites Vaticanum haben die Stellung der Kirche zum Judentum verändert. Elf Beiträge fragen nach der Ortsbestimmung des Jüdischen in den einzelnen theologischen Disziplinen - und nach der Disziplinierung des Jüdischen durch die Theologie. - Dass Israel mit Paulus die bleibende Wurzel des Christentums sei, hat sich theologisch bis in die Gegenwart nicht wirklich durchgesetzt. Stattdessen begegnet man immer wieder offenen oder versteckten Formen einer Verdrängung oder gar Ersetzung Israels durch Konzepte und Methoden christlicher Theologie. Erst nach der Shoah und katholisch im Zuge der Umstellungen des 2. Vatikanischen Konzils verändert sich die theologische Ausgangslage. Nach den Gründen und den Konsequenzen, nach den Voraussetzungen und der Bedeutung dieses theologisch-kirchlichen Befunds fragen die elf Beiträge des Bandes. Allen geht es um die Ortsbestimmungen des Jüdischen in den einzelnen Disziplinen. Und es geht um die Disziplinierung des Jüdischen durch die Theologie. Mit Beiträgen von Gerhard Langer. Marlis Gielen, Dietmar W. Winkler, Gregor Maria Hoff, Werner Wolbert, Rudolf Pacik, Anton Bucher, Ottmar Fuchs, Hans Paarhammer, Ulrich Winkler und Hans Hermann Henrix. Aus dem Inhalt: Gerhard Langer: Eine Erfolgsgeschichte? Das Jüdische in katholisch-alttestamentlicher Wissenschaft. - Marlis Gielen: Die jüdischen Wurzeln des Neuen Testaments - wiederentdeckt. Ausgewählte Beispiele der Paulus- und Matthäusexegese nach dem Zweiten Vaticanum. - Dietmar W. Winkler: Wann trennten sich die Wege? - Forschungszugänge zum Verhältnis von Judentum und Christentum in der Antike. - Gregor Maria Hoff: Eine systematische Politik des Verschweigens? Eine fundamentaltheologische Ortsbestimmung des Jüdischen im Christlichen. - Werner Wolbert: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Wider ein gängiges Klischee. - Rudolf Pacik: Die Fürbitte für die Juden im Karfreitags-Hauptgottesdienst. Von den perfidi Iudaei zum populus acquisitionis prioris. - Anton Bucher: Das Judentum im katholischen Religionsunterricht. - Ottmar Fuchs: Wie verändert sich die Pastoraltheologie, wenn sie ihren eigenen inhaltlichen und methodischen Kernbereich im Horizont der Geschichte und Gegenwart "Israel" begreift? - Hans Paarhammer: Umgang und Kommunikation mit den Juden. Rechtshistorische Reminiszenzen und aktuelle (staats-)kirchen-rechtliche Anmerkungen. - Ulrich Winkler: Von Gotteskindern, Heiden und Teufelskindern. Religionstheologie versus Israeltheologie - ein neuer Diskurs des Vergessens? - Hans Hermann Henrix: Schweigen im Angesicht Israels? Zum Ort des Jüdischen in der ökumenischen Theologie. 333 Seiten, gebunden (Vandenhoeck & Ruprecht 2009) leichte Lagerspuren