Guibert von Nogent: Monodiae - 'Einzelgesänge'

Lateinisch/Deutsch. Bekenntnisse und Memoiren eines Abtes aus Nordfrankreich. Eingeleitet, übersetzt und hrsg. von Reinhold Kaiser und Anne Liebe. Die erste umfassende mittelalterliche Autobiographie seit Augustins Confessiones. Korrigierter lateinischer Text auf Grundlage der Ausgabe von E.-R. Labande, Paris 1981. Der erste Teilband enthält die umfassende Einleitung und Buch 1, der zweite Teilband die Bücher 2 und 3 sowie einen Anhang mit Abkürzungsverzeichnissen, Bibliographien und Registern. Eine sehr persönliche Darstellung der Umbruchszeit des Mittelalters um die Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert. Die Schilderung seiner Kindheit hat Guiberts Text zu einem Schlüsseldokument der Sozialgeschichte der Kindheit werden lassen. Seine offenkundige Anlehnung an Augustinus, seine von Anselm von Canterbury beeinflusste moraltheologische Sicht der Ereignisse und seine literarische Bildung erweisen ihn als einen Vertreter jener monastischen Gelehrsamkeit, die in ihren Grundzügen konservativ ist, aber zugleich sensibel für alle Neuerungen und Ereignisse. All das ist scharfsinnig beobachtet und mit erzählerischem Talent glänzend in Szene gesetzt. Zwei Bände, zus. 724 Seiten, Leinen (Fontes Christiani. 5. Folge; Band 77.1+2/Herder Verlag 2019)

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