Ghostarbeiter

Über technische und okkulte Medien. Hrsg. von Carolin Meister und Laurence A. Rickels. Mit Beiträgen von Carolin Meister, Rainer Metzger, Eva Meyer, Laurence Rickels, Inge Stephan, Klaus Theweleit und Beat Wyss. Anknüpfend an Theweleits Verständnis von Medialität beleuchten sieben Beiträge einer Tagung aus Anlass von Klaus Theweleits 70. Geburtstag die wechselseitigen Beziehungen zwischen technischen und okkulten Medien, etwa die Verwandtschaft von Liveübertragung und Kommunikation mit Geistern. - Ausgangspunkt dieses Bandes ist Klaus Theweleits Verständnis von Medialität im technischen wie okkulten Sinne. Die Beiträge umkreisen aus unterschiedlichen Perspektiven zentrale Inhalte von Theweleits Werk, insbesondere unter dem Blickwinkel einer Genealogie der Medien - und tragen dabei nicht zuletzt einem Gedanken Rechnung, der schon auf Hegel zurückgeht: nämlich dass jede Kulturarbeit und Geisteswissenschaft einen Ghost als Gast beherbergt. - Ghostarbeit ist Arbeit an den Geistern. Theoretisch wie genealogisch weist Ghostarbeit auf die wechselseitigen Beziehungen zwischen technischen und okkulten Medien. So inszenierte der moderne Spiritismus in Séancen mit okkulten Medien oder Geistersehern technische Medialität gleich mit. Besonders die neue Möglichkeit der Liveübertragung war der Kommunikation mit Geistern wahlverwandt. Die Frage, ob die okkulte Medialität von den neuen Medien überholt worden sei, durchzieht die spiritistische Literatur dieser Zeit. Warum sich weiter exklusiv auf okkulte Medien stützen, wenn das Telefon eine direkte Verbindung verspricht? Aus dem Inhalt: Klaus Theweleit: Götter, Menschenfrauen, Landnahmen. - Beat Wyss: Die Chimäre kultureller Identität. - Inge Stephan: Geistertreffen in Schnee und Eis. Antarktische Männlichkeiten im »heroischen Zeitalter« der Polareroberungen. - Rainer Metzger: »Interstellar Overdrive«. Ein Cultural Turn im London der 1960er. - Carolin Meister: Gespenster der Malerei. - Laurence Rickels: Deutschland. Ein Science-Fiction. - Eva Meyer: Ich als Autobiographie der Anderen. 188 Seiten mit 30 Farb- und 19 s/w-Abb., broschiert (Kaleidogramme; Band 118/Kulturverlag Kadmos 2014) minimale Lagerspuren

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