Der lange Abschied vom Agrarland
Agrarpolitik, Landwirtschaft und ländliche Gesellschaft zwischen Weimar und Bonn. Hrsg. von Daniela Münkel. Mit einem Vorwort von Bernd Weisbrod. Mit Beiträgen von Daniela Münkel, Josef Mooser, Peter Exner, Karl H. Schneider, Helene Albers, Gesine Gerhard, Arnd Bauerkämper, Dietmar von Reeken, Adelheid von Saldern, Wolfram Pyta, Frank Bösch, Jaromír Balcar, Ulrich Kluge und Bernd Weisbrod. Der Band will auf Basis der neueren Forschung allgemeingültige Thesen über den Strukturwandel von Landwirtschaft und ländlicher Gesellschaft im 20. Jahrhundert in Deutschland entwickeln. Im Zentrum steht dabei der asynchrone Strukturwandel, der regional zu einer »verzögerten Modernisierung« führte. 15 Beiträge gliedern sich in fünf Kapitel: I. Einführung; II. Landwirtschaft und dörfliche Gesellschaft; III. Kultur in der Provinz; IV. Milieu und Politik; V. Ausblick. - Im 20. Jahrhundert erlebte Deutschland eine rasante Entwicklung vom Agrarland zur hochentwickelten Industrienation. Dabei war das Tempo dieses Strukturwandels regional sehr unterschiedlich. Besonders in stark agrarisch geprägten Gebieten wie Niedersachsen, Westfalen oder Bayern dauerte der Prozess bis in die sechziger Jahre. Der "lange Abschied vom Agrarland", der häufig auch eine "verzögerte Modernisierung" der genannten Bundesländer zur Folge hatte, steht im Mittelpunkt des Bandes, der auf der Grundlage einer vorläufigen Bestandsaufnahme neuer Forschungsergebnisse allgemeingültige Thesen über den Strukturwandel von Landwirtschaft und ländlicher Gesellschaft im 20. Jahrhundert in Deutschland entwickelt. Die Beiträge des Bandes erfassen - unter Berücksichtigung von Brüchen und Kontinuitäten - das ganze Spektrum des Wandels: 1. Die ökonomischen Veränderungen. 2. Die Auswirkungen auf die ländliche Gesellschaft in den Gemeinden und Dörfern unter Einbeziehung von sozialen, demographischen, konfessionellen, geschlechtsspezifischen und kulturellen Aspekten. 3. Die Frage nach den politischen Prägungen, Einstellungen, Mentalitäten sowie den Verhaltensweisen der bäuerlichen Bevölkerung gegenüber den jeweiligen politischen Systemen und ihrer Agrarpolitik. Damit wird ein Thema ins Blickfeld genommen, das erst in den vergangenen Jahren von der Forschung "wiederentdeckt" wurde. 320 Seiten mit 5 Abb., gebunden (Veröffentlichungen des Arbeitskreises Geschichte des Landes Niedersachsen (nach 1945); Band 16/Wallstein Verlag 2000)