
Friedlander, Eli: Walter Benjamin
Ein philosophisches Porträt. Aus dem Englischen von Christa Krüger. Friedlander zeigt Benjamins Werk als einzigartiges kohärentes philosophisches System, das fest in der philosophischen Denktradition verankert ist. - Benjamin wird oft als Kulturkritiker angesehen, dessen überwältigendes Aufgebot an herausragenden und eigenwilligen Werken nicht viel mehr zusammenhält als der Eindruck, sie trügen eben den Stempel seines nicht weiter zu spezifizierenden "Genius". In Eli Friedlanders Darstellung ist Benjamins Werk ein einzigartiges kohärentes philosophisches System, das fest in der philosophischen Denktradition verankert ist. Friedlander findet bereits in Benjamins Frühwerk die Grundgedanken vorformuliert, die für die unterschiedlichen Schichten seines philosophischen Vorhabens charakteristisch sind. Er führt den Leser von da aus zu Benjamins Überlegungen zum "dialektischen Bild", einem Schlüsselbegriff des Passagenwerks, zur Natur der Sprache, der Beziehung zwischen Schönheit und Wahrheit, der "Verkörperung von Ideen", zu Traum und geschichtlichem Erwachen, zum Verhältnis von Mythos und Geschichte sowie dem, was Benjamin "Nachleben" und "Verwirklichung der Bedeutung" nennt. Diese Ideen werden sowohl systematisch aus sich selbst heraus wie auch in Bezug auf Schlüsselgestalten der Philosophiegeschichte untersucht. Im Zentrum steht das Passagenwerk. Friedlander begreift dieses unvollendete Werk als die zentrale Bühne, auf der die früheren philosophischen Grundgedanken ihren Auftritt haben. Aus der Einleitung: "Diese Studie konzentriert sich auf die Entfaltung einer These: Das Korpus der Schriften Walter Benjamins ist Philosophie in einer einzigartigen Konfiguration. Philosophie tritt in vielen Gestalten auf, einige davon sind exzentrisch, andere leichter an philosophische Traditionen anzuschließen. Der einzigartige geistige Charakter der Schriften Benjamins ist jedoch nicht leicht zu erkennen. [...] Die weitverbreitete Tendenz, Benjamins Schriften bruchstückhaft zu präsentieren, ist ein Indiz für das Widerstreben, auf die Strenge von Benjamins Denken einzugehen". 317 Seiten, gebunden (Verlag C.H. Beck 2013)