Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien. Band 87/2018
Hrsg. vom Österreichischen Archäologischen Institut. Redaktion: Barbara Beck-Brandt. Der Band versammelt zehn Beiträge (davon drei in englischer Sprache), die sich unter anderem mit dem (hellenistischen) östlichen Mittelmeerraum befassen und Feldforschungen in Lousoi und auf dem Kärntner Hemmaberg dokumentieren. Aus dem Inhalt: Christoph Baier/Marina Ugarkovic/Immo Trinks: Neue Forschungen zu der stadträumlichen Organisation von Lousoi. Die Arbeiten der Jahre 2015 bis 2018. - Michaela Binder et al: Das Gräberfeld auf dem Hemmaberg. Ergebnisse der neuen Grabungen. - Aygün Ekin Meric: Hellenistic Pottery found in the Roman Theatre of Nikaia. - Nicole M. High-Steskal: Private Houses in Syene and Elephantine and the Patermouthis Archive. - Christoph Hinker/Michaela Binder/Daniel Oberndorfer/Robert Pritz: Eine provinzialrömische Grabbezirkgruppe in der südwestlichen Nekropole von Virunum. - Erich Kistler et al: »Zwischen Aphrodite-Tempel und spätarchaischem Haus II«. Die Innsbrucker Kampagnen 2015 und 2016 auf dem Monte lato (Sizilien). - Dirk Lenz: »So viel Räthsel wie Figuren«. Neues zu den Platten 49 und 50 vom Telephosfries des Pergamonaltars. - Veronika Mitsopoulos-Leon: Tieropfer und Tiervotive in Lousoi. - Pamela Rose: Archery Equipment from Hisn al-Bab, Aswan (Egypt). - Christoph Samitz: Neue agonistische Inschriften aus Ephesos. - Die urbanistische Organisation von Lousoi in Arkadien (Peloponnes) während hellenistischer Zeit steht im Mittelpunkt aktueller Feldforschungen des ÖAI. Die neuesten Ergebnisse dieser Untersuchungen zu der Stadt, die anders als andere hellenistische Zentren den naturräumlichen Gegebenheiten folgte, werden in einem umfangreichen Beitrag vorgestellt. Der Hemmaberg im südlichen Kärnten ist einer der bedeutendsten spätantiken Siedlungsplätze des Ostalpenraumes, nicht zuletzt wegen des frühchristlichen Pilgerheiligtums, das sich dort im 5. und 6. Jahrhundert etablierte. Bislang wenig Beachtung wurde jedoch dem zu der Siedlung gehörigen Gräberfeld geschenkt - ein Forschungsdesiderat, dem mit neuen Feldforschungen des ÖAI seit 2017 nachgekommen wird. Hellenistische Keramik aus den Grabungen der Universität Izmir im Theater von Nikaia wird hier erstmals vorgestellt. Im Material sind alle üblichen Formen vertreten, wobei anhand der Lampen und Amphoren besonders enge Beziehungen zu Pergamon und Rhodos abgelesen werden können. Die ausgedehnten Stadtquartiere von Syene und Elephantine in Oberägpyten, die von hellenistischer bis in spätantike Zeit benutzt wurden, sind archäologisch gut erforscht. Ein schweizerisch-österreichisches Projekt beschäftigte sich jedoch nicht nur mit der Archäologie einzelner Häuser, sondern auch mit den entsprechenden Schriftquellen. 14 Kaufverträge aus dem bekannten Patermouthis-Archiv werden in Kombination mit den materiellen Hinterlassenschaften diskutiert. Neue agonistische Inschriften aus Ephesos beschließen den Band. Vorgestellt werden vier neugefundene Fragmente, die alle in Zusammenhang mit Wettkämpfen oder entsprechenden Feiern stehen. 400 Seiten mit 190 zumeist farbigen Textabb., 7 Tab. und 15 Tafeln, Großformat, gebunden (Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes; Band 87/Verlag Holzhausen 2019)