Kirch, Silke: Über Jugend schreiben

Ein Beitrag zum Thema Autorschaft. Die Arbeit greift die Debatte um die Bedeutung des Autors als Kategorie der Interpretation eines modernen Konzepts von Jugend nach Siegfried Bernfeld, Mario Erdheim und Julia Kristeva erneut auf und bringt sie, flankiert von der Gender-Perspektive, in Austausch mit Theoriekomplexen der psychoanalytischen Entwicklungs- und Kulturtheorie. Die Autorin erarbeitet ein Vokabular, das die spezifische Ökonomie von Jugend als krisenhaftes und dynamisches Moment der Identitätsentwicklung und Subjektwerdung in seiner Bedeutung für die literarische Gestaltung von Jugend methodisch fassbar macht. Autor und Leser werden damit als nicht essentielle Kategorien sondern dynamische Strukturen angenommen. Umberto Ecos Konzept des Modell-Autors und Modell-Lesers sowie das von offenen und geschlossenen Texten werden in diesem Zusammenhang aufgegriffen, um literarische Texte in Bezug auf ihr Potenzial zur Herstellung eines intersubjektiven Raumes, innerhalb dessen identitätsbildende Prozesse in Gang gesetzt werden können, abzutasten. Im Rahmen exemplarischer Analysen wird das theoretische Spiel erprobt und weitergeführt. 184 Seiten, broschiert (Königshausen & Neumann 2010) leichte Lagerspuren