Autobiographie revisited

Theorie und Praxis neuer autobiographischer Diskurse in der französischen, spanischen und lateinamerikanischen Literatur. Hrsg. von Alfonso de Toro und Claudia Gronemann. Gegenstand des Bandes ist die Untersuchung neuer autobiographischer Diskurse. Ausgangspunkt ist dabei die im Laufe des 20. Jahrhunderts vollzogene fundamentale Veränderung der Erfahrung und Konzeption von Subjektivität, die sich in gänzlich veränderten Repräsentationsformen des literarischen Ich manifestiert. Das Scheitern der sprachlichen Konstitution eines kohärenten Subjekts und die daraus resultierende Brüchigkeit seiner Identität sind Koordinaten, um die sich das Feld der Neuen Autobiographie und die hier versammelten Beiträge zentrieren. In einem übergreifenden Zusammenhang werden Verbindungslinien, aber auch Spezifika der Texte herausgearbeitet: als autofiction (Doubrovsky), auto-roman (Duras), autohistoria (Anzaldúa) oder als lesbische und Gay-Schreibweisen (Gide, Genet,Goytisolo). Der Band vereint transdisziplinäre, kulturwissenschaftliche und postkoloniale Forschungsansätze und lädt dazu ein, die Texte einerseits als Verabschiedung der mimetisch referentiellen Autobiographie und andererseits als deren Wiederkehr in Form einer unhintergehbar hybriden, oszillierenden (fiktionalen) Schrift zu begreifen, in der das Subjekt als sinngebende Lücke überlebt. Von den elf Beiträgen des Bandes liegen fünf auf Deutsch vor, die übrigen in französischer, spanischer oder englischer Sprache. 250 Seiten, broschiert (Passagen/Passages; Band 4/Olms Verlag 2004)

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