Zetel, Isaak: Nikolaj Karlovic Medtner - der Pianist
Sein kompositorisches Schaffen, seine Interpretationskunst und Pädagogik. Aus dem Russischen übersetzt von Kerstin True-Biletski. In Abstimmung mit dem Autor neu bearbeitet und ergänzt von Lucian Schiwietz und Hans-Jürgen Winterhoff. Mit einem Vorwort von Lucian Schiwietz. Ins Zentrum seiner Studie stellt Zetel "das Pianistische" bei Medtner, den untrennbaren Zusammenhang von pianistischer "Spielart", klavierkompositorischer Konzeption und Formung, Interpretation, Ästhetik und Lehre. - Ein Meilenstein der Medtner-Rezeption und unentbehrliches Mosaikstück zu einem Gesamtbild Medtner'scher Kunst ist die Studie von Isaak Zetel, die 1981 unter dem Titel 'N. K. Metner - pianist. Tvorcestvo. Ispolnitel'stvo' in einem Moskauer Verlag veröffentlicht wurde. In das Zentrum seiner Untersuchungen stellt Zetel "das Pianistische" bei Medtner, den untrennbaren Zusammenhang von pianistischer "Spielart", klavierkompositorischer Konzeption und Formung, Interpretation, Ästhetik und Lehre. Ihm ging es nicht nur darum, Medtner unter historischem Aspekt als einen Vertreter der "Moskauer pianistischen Schule" vorzustellen, sondern auch auf das hinzuweisen, was ihm als Vermächtnis Medtner'scher Kunst für die aktuelle pianistische Ausbildung und Interpretationspraxis wertvoll und nützlich erscheint. Zetels Buch richtet sich nicht nur an Musikologen, sondern auch an Interpreten und Klavierpädagogen und will ihnen aus der Tradition russischer Pianistik Medtner'scher Prägung heute noch gültige prinzipielle und methodische Einsichten vermitteln. Was Zetels Studie darüber hinaus so interessant macht, sind die vielen dargebotenen Informationen, die der Autor neben seinen Archivstudien durch die direkte Bekanntschaft oder Korrespondenz mit Personen aus dem engsten Umkreis Nikolai Medtners gewann. Zu diesen Personen gehörten vor allem Meters Ehefrau Anna Michajlona [geb. Bratensil, die Zetel nicht nur von London aus bei seinen Forschungen unterstützte, sondern ihm nach ihrer Rückkehr in die Sowjetunion zahlreiche Dokumente und Autographe ihres verstorbenen Mannes zur Verfügung stellte, sowie Medtners Nichte Vera Karlovna Tarasova und ihr Ehemann Nikolaj Petrovic Tarasov. In Abstimmung mit dem Autor wurden in der Neufassung allzu zeit- und situationsbedingte Textpassagen neu überarbeitet, die argumentative Struktur gestrafft sowie einige Aktualisierungen und Ergänzungen vorgenommen, wobei versucht wurde, den Charakter der russischen Erstfassung so weit wie möglich zu erhalten. 268 Seiten mit 98 Notenbeispielen, broschiert (Edition IME. Reihe 1: Schriften; Band 12/Studiopunkt Verlag 2003)