Adolph Henselt und der musikkulturelle Dialog zwischen dem westlichen und östlichen Europa im 19. Jahrhundert
Konferenzbericht Schwabach 25.-27. Oktober 2002 hrsg. von Lucian Schiwietz in Zusammenarbeit mit der Internationalen Adolph-Henselt-Gesellschaft e.V. Schwabach. Mit einem Geleitwort von Klaus Wolfgang Niemöller. 19 Tagungsbeiträge (zwei davon in englischer Sprache) beleuchten, inwiefern die Position Henselts, der den größten Teil seines Lebens in Russland wirkte, innerhalb der historischen west-östlichen musikkulturellen Beziehungen auf gesamteuropäische Traditionen verweist. - Der Band umfasst 19 Studien zum Schaffen Henselts und übergreifenden Forschungen zum westlich-östlichen kulturellen Dialog im 19. Jahrhundert. Henselts Schaffen wird unter verschiedenen Perspektiven beleuchtet: musikhistorischen, werkanalytischen, rezeptionsgeschichtlichen, biographischen, soziologischen u.a. Berücksichtigt werden auch allgemein- und lokal- bzw. regionalgeschichts-, kunst- und literaturwissenschaftliche sowie kulturpraktische Aspekte. - Adolph (von) Henselt gehörte als Pianist neben Chopin, Thalberg und Liszt zu den originellsten Virtuosen seiner Zeit. Als Komponist erregte er insbesondere in den 1830er und 1840er Jahren großes Aufsehen. Bedeutsame Impulse setzte er später durch seine pädagogische Tätigkeit. Im Westen geriet sein Schaffen allerdings durch seine Emigration aus dem Blickfeld. In Russland, seinem hauptsächlichen Lebens- und Arbeitsumfeld, verebbte die Wahrnehmung seines Wirkens im Zuge der politisch-ideologischen Abgrenzung von Westeuropa und der geschichtlichen deutsch-russischen Konfrontationen. Seine Position innerhalb der historischen west-östlichen musikkulturellen Beziehungen verweist auf gesamteuropäische Traditionen. Mit Beiträgen von Klaus-Peter Koch, Denis Lomtev, Wolfgang Dippert/Sandra Kutzsche, Richard Beattie Davis, Helga Schieck, Klaus Keil, Karol Bula, Maria Zduniak, Alk Pusch, Natalia Keil-Senserowa, Stefan Hofmann, Lucian Schiwietz, Lothar Schmidt, Steve Lindeman, Irina Melster-Chafran, Renate Hüsken, Wojciech Kunicki, Jürgen Söllner und Roland Schmid. 328 Seiten mit 62 Abb. und 20 Notenbeispielen, broschiert (Edition IME. Reihe 1: Schriften; Band 14/Studiopunkt Verlag 2004)