Das Weißenfelser Aufführungsverzeichnis Johann Philipp Kriegers und seines Sohnes Johann Gotthilf Kriegers (1684-1732)
Kommentierte Neuausgabe. Bearbeitet und hrsg. Klaus-Jürgen Gundlach. Das Aufführungsverzeichnis ist ein einzigartiges Dokument der Musikgeschichte. Es vermittelt uns nicht nur ein Bild von der außerordentlichen Schaffenskraft Johann Philipp Kriegers, sondern auch einen Überblick über Repertoire und Tätigkeit der Weißenfelser Hofkapelle durch einen von fast 50 Jahren: vom Advent 1684 bis zum Ende des Kirchenjahres 1732 sind sämtliche geistlichen Vokalwerke notiert, die in der Weißenfelser Schlosskirche zur Aufführung gebracht wurden. Es wird hier vollständig ediert und umfassend erschlossen. Das lange verschollene Autograph wurde vom Autor wieder aufgefunden. Sein Inhalt wird hier nun erstmals vollständig veröffentlicht. Für den praktischen Gebrauch erfolgte dabei eine alphabetische Anordnung der Werke nach Titeln und Komponisten. Um dieses Verzeichnis zugleich als Register der geistlichen Vokalwerke J. P. Kriegers nutzen zu können, sind auch früher nachweisbare Kompositionen, die nicht im Verzeichnis erscheinen, aufgenommen. Weiterhin werden alle nachweisbaren weltlichen Werke - vokal und instrumental -, schließlich auch die überlieferten Kompositionen bzw. Texte von Werken J. P. Kriegers aufgeführt. Fundorte und Quellen sind gesondert ausgewiesen. Im Rahmen des Aufführungsverzeichisses wird in diesem Band auch die Ordnung der Gottesdienste in der Weißenfelser Schloßkirche ediert: "Ordnungen Wie der Gottesdienst in der Neü-Augustus Burgischen Schloß Kirchen zu Weißenfelß anzustellen und zu halten sey, publiciret Anno 1685 und 1688 / wie es der Durchl. Fürst u. H.H. Johann Adolph Hertzog zu Sachsen, Jülich, Cleve u. Bergk etc. in dero Schloß Kirche zu Weißenfelß, an denen hohen Festen wie auch Sontag v. in der Wochen das gantze Jahr durch zu halten sey". - Am 23. Dezember des Jahres 1680 begann Johann Philipp Kriegers Tätigkeit als Kapellmeister am Hof des Herzogs von Sachsen-Weißenfels, Johann Adolph I. Bis zu seinem Tod, am 5. Februar 1725, behielt Krieger diese Anstellung. Ein wohl einzigartiges Dokument der Musikgeschichte vermittelt uns nicht nur ein Bild von der außerordentlichen Schaffenskraft dieses Mannes, sondern auch einen Überblick über Repertoire und Tätigkeit der Weißenfelser Hofkapelle durch einen Zeitraum von fast 50 Jahren. Es handelt sich um ein Verzeichnis, in welchem vom ersten Advent 1684 bis zum Ende des Kirchenjahres 1732 sämtliche geistlichen Vokalwerke notiert sind, die in der Weißenfelser Schloßkirche zur Aufführung gebracht wurden. Während Kriegers Kapellmeistertätigkeit erklangen ca. 2500 seiner eigenen Kompositionen. Dazu gelangten ca. 700 Werke anderer Komponisten zur Aufführung. Jeden Sonntag wurden von der Hofkapelle im Durchschnitt drei bis acht geistliche Vokalwerke musiziert. Zahlreiche kirchliche Feste und besondere Gelegenheiten forderten zusätzlich den Einsatz der Hofkapelle in der Schlosskirche und an anderen Orten. Krieger verzeichnete die aufgeführten Kompositionen nach Titel, Besetzung, Komponist und Aufführungsdatum. Bei Vertonungen liturgischer Texte (Credo, Magnificat, Missa etc.) notierte er zusätzlich das Incipit. Weiterhin finden sich Hinweise auf Textdichter und besondere Umstände der Aufführung. Kriegers Nachfolger im Amt des Hofkapellmeisters wurde sein Sohn Johann Gotthilf Krieger. Dieser führte das Verzeichnis weiter bis zum letzten Sonntag nach Trinitatis des Jahres 1732. 501 Seiten mit 7 Abb. und zahlreichen Notenbeispielen, broschiert (Studiopunkt Verlag 2001) leichte Lagerspuren