Vom Guten, das noch stets das Böse schafft

Kriminalwissenschaftliche Essays zu Ehren von Herbert Jäger. Hrsg. von Lorenz Böllinger und Rüdiger Lautmann. 29 Beiträge knüpfen in vielfältiger Weise an Jägers Ansätzen einer Dechiffrierung des Moralstrafrechts (im Bereich der "Straftaten gegen die Sittlichkeit") und der Realanalyse der "strafenden Gesellschaft" und der "Makrokriminalität" (des dissozialen Verhaltens von staatlicher und quasi-staatlicher Macht) an. - Verbrechen, Perversion, Enthemmung und Ekstase, Rausch und Wahn, das Obszöne, Anstößige und Abgründige, das Böse »an sich«: sie werden immer in den Menschen gesucht, gefunden, bekämpft. Zwar hat die Moderne diese Gegenstände weitgehend in rationalen Begriffen von Psychopathologie und Soziopathie, von kranker oder konflikthafter Gesellschaft und Persönlichkeit, medizinalisiert, psychologisiert und soziologisiert. Gleichwohl besetzt auch heute noch das Strafrecht mit dem ewigen Mythos der abschreckenden und erziehenden Strafe ungeschmälert das Feld, obwohl die Wirkungslosigkeit der Strafe empirisch belegt ist. Mit Beiträgen von Ernst Klee, Ellen Reinke, Hellmut Seemann, Jan Philipp Reemtsma, Sebastian Scheerer, Heinrich Hannover, Michael Walter, Cornelius Prittwitz, Ulrich Klug, Monika Frommel, Martin Dannecker, Volkmar Sigusch, Rüdiger Lautmann, Lorenz Böllinger, Iring Fetscher, Wolfgang Köberer, Heinz Cornel, Cornelius Nestler-Tremel, Felix Herzog, Winfried Hassemer, Anne-Eva Brauneck, Peter-Alexis Albrecht, Klaus Lüderssen, Wolfgang Naucke, Horst Schüler-Springorum, Peter Thoss, Stephan Quensel, Heinz Steinert, Henner Hess und Herbert Jäger. 363 Seiten, broschiert (stw 1067/Suhrkamp Verlag 1993) leichte Lagerspuren

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