Krier, Rob: Figuren in Ton modelliert 1994-2002
Photographiert von Nadine Krier. Parallel zu seinem Wirken als Architekt ist Krier auch zeichnerisch und bildhauerisch tätig. Der Band stellt seine Skulpturen vor, die der Bodenständigkeit, der Sinnlichkeit des täglichen Lebens und der menschlichen Bewegung verpflichtet sind. - Der 1938 in Luxemburg geborene Architekt Rob Krier gilt als Anwalt einer Stadtarchitektur, die über die bloße Nützlichkeit hinaus auch zur Verschönerung des Lebensumfelds beitragen soll und dem Bild der "europäischen Stadt" verpflichtet ist. Die Beachtung des menschlichen Maßstabs in der Architektur, die Bevorzugung des individualisierten, parzellierten Häuserblocks und die soziale Rückdimensionierung von Architektur zielen auf die Wiederbelebung des Viertels oder Quartiers, das verschiedene Funktionen des sozialen Lebens in sich vereint. Dieser Band dokumentiert sein bildhauerisches Werk. Seine unablässige künstlerische Produktivität in diesen Bereichen ist für ihn ebenso wichtig wie die Rationalität des Bauens: "Mein Traum ist es immer gewesen, beides zu verbinden." Rob Krier im Vorwort: "Meine Figuren [...] wagen keinen Griff nach surrealen Dimensionen. Ihr Ausdruck und ihre Dynamik sind der Bodenhaftung verpflichtet, ihre Sinnlichkeit ist aus dem Leben gegriffen. Sie ringen nach Sehnsüchten, die selten erfüllt werden, und sprechen von Spannungen, die in bedrohliche Abgründe führen können. [...] Ich nutze die Sprache der Bewegung des menschlichen Körpers, der lautlosen Gestik, die noch in der Erstarrung alle Bereiche der Gefühlswelt erahnen lässt". Diese Körpergebilde streben nach Idealen, die kaum zu erreichen sind, und lassen auch bedrohliche Seiten aufscheinen. Die Suche nach Gleichgewicht und Ausgewogenheit äußert sich in immer neuen Interpretationen: "Die Träume, die mich verfolgen, sind mit Schwermut beladen. Sie sind sich der Unerfüllbarkeit ihrer Begierden bewusst." Rob Kriers Zeichnungen und Figuren sind all dies und zugleich Studien und Modelle im Hinblick auf einen späteren Dialog mit der Architektur; ein imaginärer Standpunkt begleitet sie unsichtbar, ein leerer Sockel oder eine Nische im öffentlichen Raum, an Straßen, Plätzen, Gärten und an Gebäuden wartet auf sie. Es ist die implizite Sehnsucht nach dem architektonischen Kontext und dem Gesamtkunstwerk. 376 Seiten mit 291 Farbabb., Leinenbroschur (Wasmuth Verlag 2005)
Weitere Bücher von Rob Krier
Figuren. Gezeichnetes Tagebuch vom 14.06.94 - 01.09.94Figuren