
Sachsen und Anhalt. Jahrbuch der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt. Band 31 (2019)
Im Auftrag der Historischen Kommission hrsg. von Andreas Erb, Bettina Seyderhelm und Christoph Volkmar. Die Aufsätze des 31. Bandes spannen chronologisch einen weiten Bogen vom Hochmittelalter bis in das 20. Jahrhundert. Christof Paulus spürt dem regional konnotierten Selbstverständnis der sächsischen Großen in ihrer Opposition zu den Salierkaisern nach. Björn Schmalz legt eine personengeschichtliche Untersuchung zum Stadtrat von Aschersleben im langen 16. Jahrhundert vor. Aus einer in St. Petersburg verwahrten Autographensammlung ediert und kommentiert Tamara Tatcenko ein Schreiben des Fürsten Rudolf zu Anhalt an seine Mutter Eleonore, das die politischen und theologischen Verhältnisse im Anhalt des ausgehenden 16. Jahrhunderts erhellt. Einen Fund aus der Überlieferung des Ritterguts Untergreißlau stellt Jörg Brückner vor und beleuchtet die Lehens- und Vermögensverhältnisse der Familie des Komponisten Heinrich Schütz. In ihrem Beitrag über den Austritt von Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau aus der Armee Friedrichs II. zeigt Carmen Winkel die politisch-militärischen Hintergründe dieses gerne als Zeichen einer pazifistischen Haltung interpretierten Aktes auf. Einen Blick auf den Dessauer Hof aus einer ungewöhnlichen und bislang nicht gekannten Perspektive bietet der Beitrag von Andreas Erb über den weißen Spitz Triton. Steffen Wendlik erstellt eine biographische Skizze über Anton zu Stolberg-Wernigerode, und Hubertus Fischer erkundet in seinem Aufsatz über die religiös-zionistische Hachschara des Bachad in Bomsdorf bei Bitterfeld ein sicherlich manchem Leser noch unbekanntes Thema der jüdischen Geschichte unseres Landes. Einen eigenen Schwerpunkt bildet in diesem Jahr sieben Beiträgen, die aus der von der Kommission veranstalteten Tagung mit dem Titel "Forschungen zur Landesgeschichte Sachsen-Anhalts. Projekte - Partner - Perspektiven" hervorgegangen sind. Diese Auswahl weiterer Beiträge trägt dem Anliegen Rechnung, die Historische Kommission als ein offenes Forum für die interdisziplinäre Forschung zur Landesgeschichte zu präsentieren. Der Themenbogen spannt sich dabei von der Luftbildarchäologie über die Namenkunde bis hin zu den Handlungsfeldern des Historischen Datenzentrums Sachsen-Anhalt. Elf Rezensionen, zwei Nachrufe, ein Mitgliederverzeichnis und der Tätigkeitsbericht der Historischen Kommission für die Jahre 2014-2018 beschließen den Band. 388 Seiten mit einigen Textabb. sowie 8 Farbtafeln, gebunden (mdv Mitteldeutscher Verlag 2019) leichte Lagerspuren