Noppeney, Uta: Abstrakte Haltung

Kurt Goldstein im Spannungsfeld von Neurologie, Psychologie und Philosophie. Wo liegen geistiger Gewinn und Gefahren interdisziplinären Denkens? Kurt Goldsteins Denken überschreitet die Grenzen zwischen Neurologie, Psychologie und Philosophie. Sein vielschichtiges Werk ist gekennzeichnet durch sein Streben, widersprüchliche Ideen seiner Zeit aufzuspüren und in übergreifenden Theorien zusammenzuführen. Die Arbeit verfolgt Goldsteins Werk bis in seine gedanklichen Ausläufer hinein. Wissenschaftstheoretisch widersetzt sich Goldstein den analytisch-reduktionistischen Erklärungsstrategien seiner Zeit. Menschliches Verhalten lässt sich nur als ein Zugleich von Leib, Geist und Seele verstehen. In der Neurologie wehrt er sich gegen die Tendenz, komplexe Leistungen lokalisierbaren neuronalen Modulen zuzuschreiben. Als holistischer Denker sucht er verschiedenste Krankheitsbilder auf eine Störung der »Abstrakten Haltung« zurückzuführen. Entwickelt Goldstein eine überzeugende Konzeption vom Menschen, die in Einklang mit Ergebnissen moderner Wissenschaft steht? Sein Denken deckt Spannungen auf, die den parzellaren Charakter moderner Forschungsansätze verdeutlicht. 192 Seiten, broschiert (Epistemata. Reihe Philosophie; Band 284/Königshausen & Neumann 2000) leichte Lagerspuren

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