
Klassik-Rezeption
Auseinandersetzung mit einer Tradition. Festschrift für Wolfgang Düsing. Hrsg. von Peter Ensberg und Jürgen Kost. Klassik ist nicht denkbar ohne Klassik-Rezeption. 18 Beiträge, analysieren die gesamte Bandbreite der Klassik-Rezeption und fügen sich zu einem facettenreichen Bild von der Auseinandersetzung der Deutschen mit "ihrer" Klassik. Sie werden abgerundet durch ein Verzeichnis der Publikationen des Jubilars. - Klassik ist nicht denkbar ohne Klassik-Rezeption. Schon der Versuch, "das Klassische" zu definieren, muss die spezifische Rezeptionshaltung gegenüber diesem Phänomen berücksichtigen - ist doch bereits die Entscheidung, eine Literatur zur klassischen Literatur zu erklären, das Resultat dieser Rezeption. Gerade in Deutschland lässt sich zeigen, wie sehr sich die kulturelle Identitätsfindung insbesondere des deutschen Bürgertums in ständiger Auseinandersetzung mit der Weimarer Klassik vollzieht. Und umgekehrt; als nach 1945 der Bruch mit der Tradition versucht wird, realisiert sich dieser wesentlich als Bruch mit der Klassik. Dieser Band analysiert in 18 Beiträgen die gesamte Bandbreite der Klassik-Rezeption: von der Auseinandersetzung der Zeitgenossen mit Goethe und Schiller über die Klassische Moderne bis hin zur Klassik-Kritik des späten 20. Jahrhunderts, von literarischer und theologischer Klassik-Rezeption bis hin zur Klassik-Rezeption in der Soziologie. Aus der Summe der Einzeldarstellungen entsteht ein facettenreiches Bild von der Auseinandersetzung der Deutschen mit "ihrer" Klassik. -Aus dem Inhalt: Michael Embach: Rheinischer Adel und Deutsche Klassik. Die Beziehungen der Dalbergbrüder zum "Weimarer Musenhof". - Wilhelm Große: Schiller, Novalis, Heine und die "Götter Griechenlands". Ein poetologischer Diskurs. - Hans-Henrik Krummacher: Gattungstradition und zeitgeschichtlicher Augenblick. Zur zeitgenössischen Rezeption von Mörikes "Idylle vom Bodensee". - Hans-Dietrich Irmscher: Physik und Liebe. Ein Versuch über Gottfried Kellers "Sinngedicht". - Hans-Jürgen Schings: Intransitive Liebe. Herkunft und Wege eines Rilkeschen Motivs. Mit einem Ausblick auf Georg von Lukács. - Theo Meyer: Goethe-Rezeption in der Essayistik Thomas Manns und Gottfried Benns, - Peter Bekes: Erzählen als Konstruktionsverfahren. Hermann Brochs "Eine methodologische Novelle". - Michel Reffet: Die Rezeption Goethes und Schillers bei dem Expressionisten Franz Werfel. - Erwin Rotermund: Parodistische und kontrafaktische Goethe-Rezeption in der deutschen Exilliteratur 1933-1945. Schnog, Mehring und Koffler, - Dietrich Weber: "Welch ein gewaltiger Apperzipierer!" Zu einigen Goethe-Zitaten bei Heimito von Doderer. - Bernhard Auge: Der Schweizer Nationalmythos und seine Demontage. Schillers "Wilhelm Tell" in Dürrenmatts Roman "Durcheinandertal". - Jürgen Kost: "Sie selbst ließen ihren guten Freund vergiften, Herr Goethe." Klassik-Rezeption im zeitgenössischen deutschen Kriminalroman. - Peter Ensberg: Niklas Luhmann und die Transzendentalphilosophie oder Die Frage nach dem Umgang mit Kanon und Denktradition. - Hermann Kurzke: Goethe im Gesangbuch. Drei Petitessen. - Sybille Plassmann: "Man muß es weit im Leichtsinn gebracht haben, um an solchen Parodien Gefallen zu finden". Parodien klassischer Balladen. - Berhard Spies: Die Macht im Drama. Napoleon-Dramen von Schiller bis Dürrenmatt. - Seok-Hee Choi: Zur Rezeption der deutschen Klassik in Korea. - Bruno Hillebrand: Die Irrfahrten des Geistes von der Klassik zum Modernismus der Künste. -- Publikationen Wolfgang Düsings. - 295 Seiten, gebunden (Königshausen & Neumann 2003) leichte Lagerspuren