Evang, Martin: Rudolf Bultmann in seiner Frühzeit

Zunächst wird der akademisch-theologische Werdegang Bultmanns bis ungefähr 1920 nachgezeichnet. Bei der anschließenden Beschreibung der kirchlichen Orientierung der theologischen Existenz Bultmanns treten als Schwerpunkte seiner Reflexion das allgemeine Problem der Vermittlung »modernen« Christentums in die Gemeinden und die spezielle Aufgabe der Predigt hervor. Ausgehend von einer programmatischen Passage in der Habilitationsschrift Bultmanns und gestützt auf die vorwiegend rezensorischen Arbeiten bis ungefähr 1913 werden sodann die Grundzüge seines Verständnisses wissenschaftlicher Bibelexegese und dessen Herkunft herausgearbeitet. Schließlich führt die sukzessive Interpretation der größeren Aufsätze bzw. Vorträge aus den Jahren 1916-20, in denen sich Bultmann zunehmend auf das Thema wahrer Religion konzentriert, an die Problemstellungen heran, die im Zentrum der theologischen Diskussion zu Beginn der zwanziger Jahre stehen (Christentum und Kultur, Glaube und Geschichte, religiöse Relevanz des historischen Jesus). Es wird deutlich: Rudolf Bultmanns theologische Positionen nach 1920 sind nicht das Ergebnis eines »Bruchs« oder einer »Wende«, sondern Resultat der konsequenten Klärung und Ausarbeitung von Fragestellungen, die ihn von den Anfangen seiner theologischen Existenz an beschäftigten und die Theologie und Kirche noch heute bewegen. VIII,364 Seiten, Leinen (Beiträge zur historischen Theologie; Band 74/Mohr Siebeck 1988) leichte Lagerspuren

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