Umsiedlung, Vertreibung, Wiedergewinnung?

Postkoloniale Perspektiven auf deutsche, polnische und tschechische Literatur über den erzwungenen Bevölkerungstransfer der Jahre 1944 bis 1950. Themenheft hrsg. von Dirk Uffelmann. Zwölf Beiträge (sämtlich in deutscher Sprache) von WissenschaftlerInnen aus Polen, Deutschland und Österreich beleuchten Formen der literarischen Präsentation der kulturellen De- und Rehierarchisierung, die mit dem erzwungenen Bevölkerungstransfer der Jahre 1944 bis 1950 einherging, indem sie literarische Zeugnisse der polnischen, deutschen und tschechischen Literatur unter postkolonialen Perspektiven untersuchen. Der Band gliedert sich in fünf Themenfelder: 1. Historische und methodische Hinführung; 2. Komparative Perspektiven; 3. Lokale Perspektiven; 4. (Post-)Sozialistische Perspektiven; 5. (Post-)Nationalistische Perspektiven. - Die Beiträge widmen sich etwa Fragen wie: Kann die Verschiebung von Staatsgrenzen, die Neubesiedlung und damit einhergehende Vertreibung von Vorbevölkerung in Ostmitteleuropa am Ende des Zweiten Weltkriegs als Akt der Kolonisierung beschrieben werden? Welche (krypto-)kolonialen Vorstellungen verbergen sich hinter den gängigen Einstufungen des historischen Geschehens mit Begriffen wie Umsiedlung, Vertreibung oder Wiedergewinnung? Und ist es heuristisch produktiv, von den Postcolonial Studies entwickelte Kategorien wie Othering, Hybridität, Mimikry oder Subalternität in Anschlag zu bringen, wenn es darum geht, Prozesse kultureller Hegemonie, die das militärische Geschehen mit sich brachte, nachzuvollziehen? 2. Auflage. 228 Seiten, broschiert (Germanoslavica. Zeitschrift für germano-slawische Studien; Jahrgang 28, Nr. 1-2/Olms Verlag 2017)

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