Kunze, Reiner: sensible wege

und frühe gedichte. Reiner Kunzes Lyrik vertraut den sensiblen Wegen, auch wenn das oft die unbequemen sind. Sein Ton ist zurückgenommen, aber präzise, ist leise, aber nicht zu überhören. Politisches schwingt unterschwellig mit, selbst in seinen Liebesgedichten, die - wie das Gedicht 'die liebe', das er mit zwanzig schrieb - zu den schönsten der deutschen Sprache zählen. Seine behutsame, ja verschwiegene Sammlung 'sensible wege', die ihm 1969 im Westen zum literarischen Durchbruch verhalf und die er dem tschechischen und slowakischen Volk und vielen verfolgten Dichtern widmet, zeugen von Kunzes Solidarisierung mit dem Prager Frühling, von seinem Protest gegen den Einmarsch der russischen Armee. In poetischen Bildern von überraschender Prägnanz übt er Kritik, ohne das Lyrische aus den Augen zu verlieren. Seine Gedichte sind empfindsame, in weite Tiefen vordringende Gebilde, deren gesellschaftliche Dimension im Poetischen gleichsam verborgen ist. 4. Auflage. 143 Seiten, broschiert (Fischer Taschenbuch 13271/Lizenz vom Rowohlt Verlag/Fischer Verlag 2003) Mängelexemplar: Mängelexemplarstempel auf Schnitt, Stanzspuren an hinterem Einbanddeckel, evtl. mit leichter Schädigung der letzten Seiten

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