Walser, Martin: Ehen in Philippsburg

Roman. Walser stellt Ehen kritisch in seiner damaligen Gesellschaft dar. Sein Buch ist nicht mehr die von unseren jungen Schriftstellern gewohnte Beschreibung der eigenen Lage, sondern ist vielmehr Spiegel einer Stadt, Spiegel der Gesellschaft. Die Stützen der Gesellschaft werden vorgeführt, wie sie erscheinen wollen, zugleich aber auch, wie sie wirklich sind. Zusammengenommen ergeben die Menschen dieser Stadt, die Redakteure, Kaufleute, Intendanten, Schauspieler, Fabrikanten, Rechtsanwälte und Ärzte, ein Gemälde mit dissonanten Farben. Daneben stehen, als Bilder en miniature, detaillierte Biographien zweier Ehen. Seine Erzählung ist nicht erbaulicher Art, aber sie ist in der Wiedergabe des Treibens der Gesellschaft und der Physiologie der Ehen ein wichtiges und in der kritischen Beschreibung der selbstverständlich gewordenen Unmoral ein höchst notwendiges Buch. Martin Walser erhielt für diesen Roman den Hermann-Hesse-Preis 1957. 420 Seiten, Leinen (Suhrkamp Verlag 1958) leichte Lagerspuren

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